Sonntag, 30. Dezember 2007

Strukturen, Strukturen, nichts als Strukturen

Auf der Seite "Making Matter - The atomic structure of materials" findet man hochaufgelöste 3D-Strukturen Anorganischer Materialien. Es geht los mit Erklärungen wie sich Atome im Festkörper anordnen (dichteste Packungen), unterschiedliche chemische Bindungen werden am Beispiel der Kohlenstoffmodifikationen erklärt, bevor es in die Anorganischen Materialien geht. Erklärt werden anhand ihrer Strukturen: Supraleiter, Magnetismus (tolle Darstellungen mit kleinen Pfeilen zur Darstellung der magnetischen Orientierung der Atome) , Zeolithe, Edelsteine und Minerale. Bei den Koordinationspolyedern wird teilweise nicht ersichtlich welche Elemente an der Bildung derselben beteiligt sind. Das ist aber sicher nicht so tragisch, wen das interessiert, der muss eben selbst etwas recherchieren. Insgesamt eine tolle Seite! Ein großes Lob an den Autor M. Hewat.

Freitag, 28. Dezember 2007

"Warum ist Kupfer zweiwertig? Kupfer(1+) hat doch d10-Konfiguration und sollte stabil sein." Die einfachste Antwort "Das ist eben so" geht zwar schnell, stellt den wissbegierigen Studenten aber nicht zufrieden. Da muss man schon etwas weiter ausholen, z.B.: In wässriger Lösung disproportioniert das Kupfer(1+)-Ion sehr leicht in Kupfer(2+) und Kupfer(0). Einmal weil Kupfer recht edel ist und sich gern als Metall - in diesem Fall als feine Metallpartikel - abscheidet, zum anderen bildet das entstehende Kupfer(2+)-Ion verschiedene stabile Komplexverbindungen in wässriger Lösung. Die Kupfer(2+)-Komplexe habe hohe Bildungsenthalphien und teilweise hohe Komplexstabilitäten. Kupfer(1+) kann man eigentlich nur in Form bestimmter schwerlöslicher Verbindungen ausfällen - und damit aus dem System entfernen oder mit weichen Liganden stabilisieren. Weiche Liganden die dazu in der Lage sind, wären z.B. Cyanid oder schwefelhaltige Liganden.

Montag, 17. Dezember 2007

Wissenschaftliches Arbeiten Letztens unterhielt ich mich mit einem Studenten (B.B.) über wissenschaftliches Arbeiten. Wir waren uns einig, dass die Lebensmaximen seiner Großmutter "Disziplin, Dankbarkeit und Demut" zwar interessant und erstrebenswert sind, aber als Anforderungen an wissenschaftliche Arbeitsweise nicht ausreichen. Ich habe etwas recherchiert und versucht einige wichtige Gesichtspunkte zusammen zu stellen. Hier ein paar Anhaltspunkte:
  • Prägnanz - Wichtiges von Unwichtigem trennen
  • Systematik - logischer Aufbau
  • Nachvollziehbarkeit - objektiv und beweisbare Darstellung
  • Tiefe - Daten interpretieren statt nur referieren, daraus neue Erkenntnisse gewinnen
Weiterführende Links:

Donnerstag, 27. September 2007

NMR-Tensoren
Schwieriges Thema, wegen des mathematischen Hintergrundes. Es gibt eine exzellente Seite über Chemical Shift Tensor Conventions von Klaus Eichele von der Universität Tübingen. Sehr hilfreich, da hier die verschiedenen in der Literatur verwendeten Definitionen erklärt werden.
GaussView bietet inzwischen Möglichkeiten zur Visualisierung von NMR Daten. Soweit ich sehe, wird dabei allerdings immer eine Projektion des NMR-Tensors auf eine Isofläche gemacht.
Ansonsten findet man auch bei Wikipedia auch etwas zu den mathematischen Grundlagen (natürlich nicht über die Anwendung in der NMR-Spektroskopie).

Montag, 13. August 2007

Alles über Pigmente und deren Verwendung in der Malerei findet man auf der Seite Chemie und Kunst: Pigmente von swisseduc.ch. Es wird eine umfassende Übersicht über die verschiedenen Pigmente, deren Verwendung seit der Antike, der chemischen Zusammensetzung, Formeln, alternative Namen, bis zu Spektren und der Analyse ausgewählter Gemälde (Abbildung unten rechts) geliefert.

Quelle der Abbildungen: http://www.swisseduc.ch/chemie/pigmente/

Freitag, 3. August 2007

Nachtrag zum Thema DFG: Man sollte natürlich vor der Antragstellung den entsprechenden Leitfaden lesen. Den gibt es auf der Webseite der DFG. Es könnte auch helfen, sich mal mit einem Gutachter zu unterhalten. Im Web gibt es außerdem auch Hinweise für die Gutachter (Hinweise zur Begutachtung, Richtlinien zum Verfahren der Begutachtung für Fachgutachterinnen und Fachgutachter). Vielleicht nützt es ja auch mal dort nachzulesen, worauf man bei der Antragstellung achten sollte.

Mittwoch, 4. Juli 2007

DFG

Welcher Wissenschaftler an einer deutschen Universität hat sich noch nicht über einen abgelehnten Antrag an die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG ) geärgert?

Im letzten Jahr schlug der Ärger um die Bewertungspraxis der DFG hohe Wellen. Nach Artikeln in verschiedenen Zeitschriften (z.B. Spiegel online) wurde das Thema auch im Hausblatt der GDCh (Nachrichten aus der Chemie) diskutiert, Pro ("Für Transparenz in der Förderpraxis") und Contra ("Gegen ein Altherrensystem, gegen Gefälligkeitsgutachten") sorgfältig gegenüber gestellt. Einen zusammenfassenden Überblick über den aktuellen Diskussionsstand und die vielfältigen Kritikpunkte findet man auf den Seiten des deutschen Bundestages ("Die Deutsche Forschungsgemeinschaft - Strukturen, Verfahren, Reformbedarf".

Hier einige Passagen aus dem genannten Papier: (Alles wörtlich zitiert aus "Die Deutsche Forschungsgemeinschaft - Strukturen, Verfahren, Reformbedarf", Info-Brief, Dr. Daniel Lübbert, Link siehe oben)

"Ein Forscher mit Karriere- Ambitionen könne es sich nicht leisten, die DFG öffentlich zu kritisieren. Daher wird ein hohes Maß an latenter Kritik vermutet. ...

Im Zentrum der Kritik an den Verfahren der DFG steht das Prinzip der anonymen Begutachtung und dabei vor allem die Einseitigkeit dieser Anonymität: Der Gutachter erfährt zwar den Namen des Antragstellers. ...

Umgekehrt wird kritisiert, dass die Anonymität Machtmissbrauch in der anderen Richtung begünstige. Es komme vor, dass negative Gutachten nur wenig überzeugend begründet seien. Solange ein Gutachter sich für sein negatives Votum in keiner Weise persönlich rechtfertigen müsse, könne er der Versuchung unterliegen, seinen Einfluss als Gutachter zur Behinderung von Konkurrenten einzusetzen. ...

Weitere Kritikpunkte beziehen sich vor allem auf die Auswahl der Gutachter. So wird verschiedentlich gefordert, in stärkerem Maße als bisher jüngere Wissenschaftler als Gutachter heranzuziehen. ...

Erfahrene Antragsteller äußern die Auffassung, die Verfahren der DFG verliefen im Ergebnis oft nach dem Prinzip „Wer hat, dem wird gegeben“: Etablierte Forscher, die bereits über eine gute Ausstattung mit Forschungs-Infrastruktur und einen großen Stamm an Mitarbeitern verfügten, hätten signifikant bessere Chancen, weitere Projektmittel genehmigt zu bekommen, als Nachwuchsforscher, die erst mit dem Aufbau einer eigenen Arbeitsgruppe beginnen. ...

Der DFG wird deshalb teilweise ein „bias für den mainstream“, d.h. eine Voreingenommenheit zugunsten etablierter Forscher und traditioneller Forschungsrichtungen sowie eine mangelnde Offenheit für neue und innovative Ansätze vorgeworfen. ...

Schließlich wird von manchen Betroffenen bemängelt, dass es praktisch nicht möglich sei, gegen die Ablehnung von Anträgen Einspruch zu erheben. Selbst in den Fällen, in denen Gutachter bei der Begründung ihres negativen Votums erkennbar zu Fehleinschätzungen gelangt seien, habe eine Beschwerde bei der DFG kaum Chancen auf Erfolg. Es fehle ein wirksames Instrument des „Rechtsschutzes“."


Persönliche Erfahrungsberichte über die Förderpraxis sind schwer zu finden. Schließlich "will man ja noch mal einen Antrag erfolgreich durchbringen". Hier ein Link den ich fand: Tanz, Alterchen, tanz! von Mark Benecke.

Freitag, 29. Juni 2007

IUPAC Compendium of Chemical Terminology

Das IUPAC-Kompendium der chemischen Begriffe auch "das goldene Buch" genannt ist gleich zwei mal im Internet vertreten. Einmal auf einer eigenen Webseite "goldbook", zum anderen als Textversion bei der IUPAC. Die interaktiven Linkmappen unter "goldbook" sind klasse. Die haben sie alle als Imagmaps programmiert. Wer macht sich so viel Mühe? Oder gibt es dafür ein Tool mit dem das ganz einfach geht?

Montag, 18. Juni 2007

Ich sollte mal was über Power Point schreiben. "Wie macht man eine Power Point Präsentation" oder ähnliches. Als Ergänzung zu "Wie hält man einen Vortrag?" Bis dahin schaut Euch dieses kleine Video von David Airey an: "How not to use Power Point".

Sonntag, 3. Juni 2007

Anorganische Materialien

Es gibt neue Seiten zu den Anorganischen Materialien (Silicium, Silikate) und das Ganze ist noch übersichtlicher geworden durch eine Sitemap, einfach draufklicken und das Thema erscheint in einem neuen Fenster.