Sonntag, 26. Oktober 2014

Modern Chemistry and the Secret of the Tricorder

Molekulare Maschinen, Sensoren und das Geheimnis des Tricorders

Hightech Gadgets wie zum Beispiel der  Tricorder in der Serie Star Treck sind für viele die Zukunft schlechthin. Inzwischen sind wir mit den Smartphones bereits in der Zukunft angekommen. Die supramolekulare Chemie eröffnet aber noch ganz andere Möglichkeiten bei der Entwicklung neuartiger Sensoren und molekularer Maschinen. Eine Ahnung davon bekommt man wenn man verschiedene Bücher zur supramolekularen Chemie liest. Kürzlich erschien zum Beispiel Organic Synthesis and Molecular Engineering von M. B. Nielsen.


Weiterhin sehr empfehlenswert auf diesem Gebiet sind die Titel:



Bitte  verstehen Sie mich nicht falsch: Trotz der scherzhaften Einleitung handelt es sich hierbei um ein ernsthaftes wissenschaftliches Thema. Besorgen Sie sich die Bücher nur, wenn Sie eine ungefähre Vorstellung davon haben was Supramolekulare Chemie ist! Mehr Informationen zur Supramolekularen Chemie finden Sie in einem früheren Eintrag in diesem Blog.

Mittwoch, 22. Oktober 2014

How to create your own Infographic

Wie macht man eine Infografik?


Inzwischen kann man Infografiken auch selbst gestalten. Dazu gibt es verschiedene Softwarewerkzeuge im Internet. Damit können Sie ihre Geschäftsgrafiken und wissenschaftlichen Vorträge aufpeppen und mit einer ansprechenden grafischen Gestaltung dafür sorgen, dass wenigstens einige wichtige Details ihres Vortrages im Gedächtnis haften bleiben. Ein Teil dieser Software ist frei verfügbar. Andere Software wird als Testversion angeboten, bei denen man diese eine bestimmte Zeit kostenlos nutzen kann. Bei einigen Anbietern muss man für zusätzliche Optionen etwas bezahlen. Am besten Sie probieren selbst einmal aus, was für Ihre Zwecke geeignet sein könnte.


Abb. 1: Startseite von vizualize.me

Nachfolgend sind zehn kostenlose Tools zur Erzeugung von Infografiken aufgelistet. (Die Aufzählung stammt vom Creative Bloq.)
  1. Vizualize 
  2. Google Developers
  3. Easel.ly
  4. Piktochart
  5. Infogr.am
  6. Visual.ly
  7. InFoto Free
  8. Venngage
  9. Dipity
  10. Get About
Eine weitere Liste mit zehn frei verfügbaren Infographic Tools für soziale Medien finden Sie bei toptensocialmedia.com und eine noch viel längere Liste bei coolinfographics.com.



An dieser Stelle möchte ich ein paar eigene Versuche wiedergeben:


Abb. 2: Eine Mengengrafik zu diesem Blog in wenigen Minuten erzeugt mit Easel.ly


Abb. 3: Eine einfache Alternative wäre das Erzeugen einer Wortwolke mit Wordle.


 Abb. 4: Weil wir gerade so schön dabei sind, hier noch eine Grafik zum Thema "Breaking Bad" ebenfalls erzeugt mit mit Easel.ly.

Was man mit Infografiken alles anstellen kann, wie gut und einleuchtend damit auch komplexe Sachvrhalte darstellbar sind, sieht man sehr schön in dem Buch Around the World: The Atlas for Today.




Ergänzung im August 2015:

Inzwischen hat auch der Taschen Verlag eine Monographie zur Infografik herausgebracht: Understanding the World. The Atlas of Infographics von S. Rendgen und J. Wiedemann (Herausgeber). Das Buch hat ein großes Format und ist großartig in der Gestaltung. Teilweise sind Ausklapptafeln integriert, um komplexe Sachverhalte hinreichend zu visualisieren. Werfen Sie einen Blick in das Buch und lassen Sie sich begeistern!




Montag, 20. Oktober 2014

Chemieprofessor muss nicht ins Gefängnis

Eine junge Forschungsassistentin starb 2009 an Verbrennungen, die sie sich bei Arbeiten mit tert-Butyllithium in einem chemischen Labor der University of California in Los Angeles (UCLA) zugezogen hatte. Details zum Hergang berichtete ich bereits unter der Überschrift "Todesfall beim Umfüllen von tert-Butyllithium". 
Die juristische Aufarbeitung des Falles wurde in diesem Jahr abgeschlossen. Das heisst  abgeschlossen wurde der Fall eigentlich nicht so richtig, da es gar nicht erst zu einer Gerichtsverhandlung kam. Im Juni dieses Jahres verkündete das Gericht, dass eine aussergerichtliche Einigung erzielt wurde.  Der verantwortliche Vorgesetzte der Mitarbeiterin (Prof. Harran) hätte bei einer Verurteilung mit bis zu viereinhalb Jahren Gefängnis rechnen müssen. Im Rahmen der aussergerichtlichen Einigung muss er jedoch lediglich gemeinnützige Arbeit leisten und 10.000 US-Dollar Strafe an ein Spezialkrankenhaus für Verbrennungen zahlen. Als gemeinnützige Arbeit wird Prof. Harran einen siebenwöchigen Kurs zur organischen Chemie an einer Highschool abhalten, außerdem 800 Stunden Community Service im Krankenhausbereich leisten und er wird neuen Studenten  in der Chemie und den Biowissenschaften an der UCLA Vorträge zur Sicherheit im Labor halten. 
Dieser Fall hätte ein Präzedenzfall in den USA werden können. Dabei hätte die Verantwortung eines Vorgesetzten für die Gesundheit und das Leben seiner Mitarbeiter in einer wissenschaftlichen Einrichtung gerichtlich festgestellt werden können. Daher war die öffentliche Aufmerksamkeit an diesem Fall groß. Beobachter der Falles äußerten ihre Enttäuschung über den Ausgang des Verfahrens. So ist es zum Beispiel fragwürdig, dass ein Professor, der derart die Sicherheit in seinem Labor vernachlässigt hat, weiterhin eine Forschungsgruppe leiten darf. Die 10.000 Dollar Strafe kann man in etwa als "leichten Klaps" auf die Finger betrachten, angesichts eines Jahreseinkommens von ca. 300.000 Dollar.

Quelle: UCLA chemist avoids prison time for lethal lab accident in Chemistry World vom 26 Juni 2014 von Rebecca Trager.



Montag, 13. Oktober 2014

Where to publish negative or null-results?

Journal of Unsolved Questions


Die "Zeitschrift für ungelöste Fragen" gibt es nunmehr seit 2011. Ziel der Herausgeber ist es unter anderem, dass auch wissenschaftliche Arbeiten die negative Ergebnisse oder Untersuchungen ohne Ergebnis ("null-results") geliefert haben, veröffentlicht werden. Die Publikationspolitik der meisten wissenschaftlichen Zeitschriften ist so ausgerichtet, dass nahezu ausschließlich positive Ergebnisse und neuartige Entdeckungen  publiziert werden. Das führt zu einer verzerrten Darstellung der Wissensgebiete und leider auch in einigen Fällen zu Betrugsversuchen (siehe Label "Bad Science" in diesem Blog).
Im Journal of Unsolved Questions (JUNQ) sollen vor allem Untersuchungen veröffentlicht werden, in denen eine Arbeitshypothese weder bestätigt noch widerlegt werden konnte, bei denen eine Standardmeinung in der Wissenschaft nicht experimentell reproduziert werden konnte oder wo ein angestrebtes Ergebnis nicht erreicht wurde.
Bei vielen Forschungsprojekten entstehen uneindeutige Ergebnisse und nach Meinung der Herausgeber sollte sich das auch in den Publikationen wiederspiegeln. Die Zeitschrift verfügt über ein Peer-Review-Verfahren.
Weiterhin soll diese Zeitschrift das interdisziplinäre Denken anregen.
Erwünscht ist außerdem ein Blick aus einer Metaprespektive auf die Wissenschaft als solche. Dabei werden Fragen behandelt wie: Ist die gegenwärtige wissenschaftliche Praxis optimal für den Zuwachs an Wissen? Wie können wir Vorurteile überwinden, die eine objektive Beurteilung wissenschaftlicher Ergebnisse behindern? Was sind die philosophischen Grundlagen der Wissenschaft?
Diese Zielstellungen haben die Herausgeber der Zeitschrift in ihrem "Mission Statement" formuliert.


Abbildung: Beispiel für eine Ausgabe von JUNQ.

Das erscheint mir auf jeden Fall ein ernsthafter und ernst zu nehmender Ansatz zu sein. Die Zeitschrift JUNQ ist frei über das Internet verfügbar. Riskieren Sie doch einmal einen Blick in die aktuelle Ausgabe.
Damit hat diese Zeitschrift einen deutlich anderen Anspruch als die"Annals of Improbable Research". Diese ist eher als Satire auf wissenschaftliche Zeitschriften angelegt und verleiht den jährlichen Ig-Nobelpreis



  • Pressemitteilung der Universität Mainz: Dritte Ausgabe des Journal of Unsolved Questions (JUnQ) der Graduiertenschule MAINZ erschienen, Forum für ungelöste Fragen der Wissenschaft erhält im ersten Jahr seines Bestehens viel Aufmerksamkeit und Anerkennung. 
Nachtrag im Juni 2015:
  • Bericht über das Journal of Unsolved Questions in den "Nachrichten aus der Chemie" unter der Überschrift: "Vom Gewinn des Scheiterns"  (Volume 63, 2015, 427-428).