Montag, 20. Januar 2014

Natural Resources

Rohstoffe, Ressourcen und kein Ende

Vielfältige Aktivitäten in Deutschland kreisen um die Beschaffung, Gewinnung und das Recycling von Rohstoffen und natürlichen Ressourcen. So gibt es dazu mehrere Initiativen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung:
Aber auch andere Behörden und Forschungszentren in Deutschland sind auf diesem Gebiet aktiv:
Auf Arte läuft gerade wieder die Dokumentation "Seltene Erden - Die dunkle Seite der Hightech-Metalle" und auf eine speziellen Themenseite dieses Senders wird gefragt ob
Auch Literatur zum Thema ist verfügbar. Dabei ist das Angebot recht weit gefächert und reicht von eher populärwissenschaftlichen Titeln wie "Bodenschätze: Die Jagd nach Seltenen Erden und anderen Rohstoffen" und "Deutschlands verborgene Rohstoffe: Kupfer, Gold und Seltene Erden über Tipps für den interessierten Anleger in "Mehr Geld verdienen mit Rohstoffen"  bis zu wissenschaftlichen Monographien und Sammelwerken wie "Energie und Rohstoffe: Gestaltung unserer nachhaltigen Zukunft und "Strategische Rohstoffe - Risikovorsorge.





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Aber ist dieser Hype wirklich berechtigt?
In folgendem Video gibt Prof. Steve Horwitz eine einfache und einleuchtende Erklärung auf die Frage, ob unsere natürlichen Ressourcen bald zu Ende gehen werden (Youtube: "Are We Running Out of Resources?").
Steve Horwitz befasst sich mit der weit verbreiteten Meinung, dass bald bestimmte natürliche Ressourcen zu Ende gehen werden. Es gibt jedoch handfeste ökonomische Gründe, warum die natürlichen Ressourcen nicht aufgebraucht werden. In der freien Marktwirtschaft ist der Preis ein Maß für die Seltenheit einer Ware. Je knapper eine Ressource wird, desto teurer wird sie. Das ist ein starker Anreiz dafür, dass weniger von dieser Ressource benutzt wird und stattdessen nach Alternativen gesucht wird, die vorher unbekannt oder nicht lohnenswert waren. In der Technikgeschichte gibt es zahlreiche Beispiele, dass der menschliche Erfindungsgeist gepaart mit einem flexiblen ökonomischen System unbegrenzte Möglichkeiten eröffnet, um Beschränkungen in der Verfügbarkeit natürlicher Ressourcen zu überwinden. 


Dienstag, 14. Januar 2014

How top rated journals are damaging science

Zeitschriften wie Nature, Cell and Science schaden der Wissenschaft

Diese Aussage stammt von Randy Schekman. Kurz bevor er im letzten Jahr gemeinsam mit zwei anderen Wissenschaftlern den Nobelpreis für Medizin erhielt, veröffentlichte er im Guardian einen Kommentar unter der Überschrift "How journals like Nature, Cell and Science are damaging science". Darin erläutert er, wie die Anreize die die am höchsten angesehenen wissenschafltichen Zeitschriften bieten der Wissenschaft schaden. Er vergleicht diesen Schaden mit den Bonuszahlungen für Banker, die zur Schieflage des Finanzsektors geführt haben. Veröffentlichungen in hoch angesehenen Zeitschriften wie Nature, Cell and Science führen zu Belohnungen in Form von Berufungen, Top-Jobs und der Bewilligung von Forschungsgeldern. Häufig werden in diesen "Luxuszeitschriften" die glänzendsten Arbeiten honoriert und nicht die besten. Die genannten Zeitschriften beschränken mutwillig die Anzahl der zu veröffentlichenden Arbeiten in ihren Blättern. Das führt zur einer künstlichen Verknappung der Anzahl der veröffentlichten Arbeiten. Die exklusive Marke der wissenschaftlichen Zeitschrift wird dann mit dem Impact Factor als angebliches Qualitätsmerkmal vermarktet. Dabei ist der Impact Factors als Maß für die Qualität wissenschaftlicher Artikel äußerst umstritten. Wissenschaftliche Artikel können häufig zitiert werden (= hoher Impact Factor) weil Sie exzellent - oder weil sie schrill, provokativ oder schlicht falsch sind. Herausgeber von Luxuszeitschriften wissen das und akzeptieren daher Artikel, die Aufmerksamkeit erregen, weil sie sexy Themen behandeln oder gewagte Behauptungen aufstellen. Das beeinflusst die Themen die Wissenschaftler bearbeiten. Dadurch entstehen Blasen in modischen  Forschungsgebieten, in denen die Forscher dreiste Behauptungen aufstellen, so wie es sich die Herausgeber wünschen. In extremen Fällen führen die Verlockungen der Luxuszeitschriften zu mangelhaften oder betrügerischen Artikeln. Dies kann man an der wachsenden Zahl an zurückgezogenen Artikeln in diesen Zeitschriften verfolgen.
Randy Schekman hat seine Arbeitsgruppe angewiesen, diese Zeitschriften in Zukunft zu meiden und er ruft am Ende seines Artikels dazu auf, die Tyrannei der Luxuszeitschriften zu brechen.


 
Randy Schekman (Quelle: Wikimedia Commons

[Danke an Anke S. für den Hinweis auf diese Publikation.]

Samstag, 4. Januar 2014

Breaking Bad and it's place in pop culture

Breaking Bad und Popkultur

Die Serie Breaking Bad hat sich inzwischen einen festen Platz in der Populärkultur erobert. Egal ob T-Shirts, Poster, Kalender, Kaffeetassen oder Badesalz, alle möglichen Merchandise-Artikel von Heisenberg und der Serie sind inzwischen bei online-Versandhäusern erhältlich (siehe Abbildungen).




Wesentliche Kernaussagen der Serienfigur Walter White sind bei Youtube jederzeit abrufbar, so z.B. sein Ausspruch über Empire Business: "Jesse Du hast mich gefragt ob ich im Methgeschäft oder im Geldgeschäft wäre. Weder, noch. Ich bin im Imperiengeschäft."


Mehr Zitate, oder besser gesagt alle Zitate, aus Breaking Bad findet man bei Wikiquote.

Walters Motivation zum Drogenboss zu werden wird in dem nachfolgenden Videoclip verdeutlicht. Wichtige Schlüsselszenen aus der Serie zeigen seine Entwicklung noch einmal im Schnelldurchlauf. Angefangen vom ängstlichen Verlierer und Highschool-Lehrer, der in seinem Zweitjob die Autos seiner Schüler putzen muss um seine Familie über die Runden zu bringen, über seine Krebserkrankung, erste Kochversuche von Crystal-Meth, bis zum gnadenlosen Drogenboss der seine Partner nach Belieben manipuliert und seine Gegner ausschaltet: "Heisenberg".




Das Video zu einem fiktiven Konsolenspiel im Lego-Stil findet man hier. Das Video hatte bei Youtube bereits mehr als zwei Millionen Klicks und kann daher als sehr populär bezeichnet werden! Die Firma LEGO hat damit übrigens nichts zu tun. Soweit ich das beurteilen kann, ist das Video von Brian Anderson weitgehend am Computer entstanden und verwendet lediglich die optische Aufmachung von Lego-Figuren. Einen kurzen Bericht über die Entstehung des Videos findet man bei Wired.







Wer immer noch nicht genug hat von Breaking Bad kann hier weiter lesen:
  • Intime Details von den Dreharbeiten bei Breaking Bad bei Huffington Post
  • Die Firma Citizen Brick verkauft ein "Breaking Baf Meth Lab-Spielzeug Set" für 250 US-Dollar. (Äh, sorry es ist schon ausverkauft, aber man kann den Bericht darüber bei Businessinsider lesen.) Auch hier gilt wieder: Die Firma LEGO hat nichts damit zu tun! Einige Reaktionen auf den Verkauf dieses grenzwertigen Spielzeugs findet man bei Daily Mail online.


Donnerstag, 2. Januar 2014

How the Sowjets got the nuclear bomb

Wie die Sowjets zur Atombombe kamen

Letztens las ich das Buch "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" von Jonas Jonasson. Absolut unterhaltsam und teilweise mit lakonischem Humor durchsetzt wird die Geschichte des 20. Jahrhunderts abgehandelt. Die Hauptfigur Allan Karlsson erlebt alle großen Ereignisse dieses Jahrhunderts aus seiner ganz speziellen Perspektive.


Unter anderem wird dem Leser in diesem  Schelmenroman weissgemacht, dass Allan Karlsson den Sowjets ein paar entscheidende Details zu Bau der Atombombe verraten haben soll. Gut er war betrunken und in einem russischen U-Boot zweihundert Meter unter der Ostsee unterwegs, da kann man sich schon mal verplappern. Als Dank erhielt er dann auch gleich 30 Jahre in einem Besserungsarbeitslager. Aber ich sollte nicht zu viel von der Handlung des Romans verraten... Ich bin mir jedenfalls sicher, dass diese Geschichte nicht stimmt. 

Soweit ich weiss, wurden Ethel und Julius Rosenberg in den 1950er Jahren wegen Atomspionage für die Sowjetunion zum Tode verurteilt. Allerdings war deren Leistung als Atomspione wohl eher gering. Einen entscheidenden Anteil an der Weitergabe der Atombombentechnologie hatte hingegen Klaus Fuchs. Er arbeitete am Atombombenprojekt in Los Alamos mit und war maßgeblich an der Entwicklung der ersten Plutoniumbombe ("Fat Man") beteiligt. 1946 kehrte er nach Großbritannien zurück und arbeitete im Kernforschungszentrum Harwell an der Entwiclung von Atomreaktoren. 1950 wurde er als sowjetischer Spion enttarnt und zu 14 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Immerhin "nur" eine Gefängnisstrafe; in den USA wäre er sehr wahrscheinlich hingerichtet worden. Er saß tapfer neun Jahre ab, bis er 1959 begnadigt wurde. Daraufhin reiste er in die DDR aus, was von erheblicher Aufmerksamkeit in den Medien begleitet wurde. Bis 1974 war er stellvertretender Direktor des Zentralinstitut für Kernforschung der DDR in Rossendorf und leitete den Bereich Theoretische Physik. 1963 wurde er zusätzlich als Professor an die TU Dresden berufen. In der DDR war er Mitglied des ZK der SED und im Präsidium der Akademie der Wissenschaften. Er starb er 1988 (Kurzbiographie zum 100. Geburtstag im Neuen Deutschland).

Auch heute noch wird Kernforschung an der TU Dresden betrieben. Diese steht allerdings unter parlamentarischem Beschuss durch die Grüne Landtagsfraktion. Darüber wurde bereits in diesem Blog berichtet. Das Forschungszentrums Rossendorf hat inzwischen einen deutlichen Wandel seines Forschungsprofils durchgemacht. Unter den Überschriften "Energie, Gesundheit und Materie" verbirgt sich eine recht weit gefächerte Palette von Forschungsaktivitäten.


http://www.hzdr.de/db/Cms?pOid=10362&pNid=159

Abb.: Webseite des Forschungszentrums Dresden-Rossendorf.