Samstag, 4. Juni 2016

Raw Materials and Resources - Part 12

Ressourcen und Prognosen - Teil 12 und Schluss der Reihe

Die Rohstoffsituation in Deutschland war Ausgangspunkt dieser Artikelreihe. Darüber wurde in Teil 1 berichtet. Wie lange reichen die Energierohstoffe zur Versorgung der Weltbevölkerung? Dieser Frage gingen Teil 2, 3 und 4 dieser Artikelreihe nach. Die Teile 5 und 6 lieferten wesentliche Informationen über kritische oder strategische Rohstoffe. Wenn man sich mit diesen Themen beschäftigt, kommt man unweigerlich zu Fragen wie die natürlichen Ressourcen verteilt sind und ob es Methoden zur Abschätzung der noch verfügbaren Reserven gibt. Darüber wurde in Teil 7 und 8 berichtet. Weiter ging es über Ausflüge in die Welt der Statistik (Exkurs A) und Fraktale (Exkurs B) hin zu den Modellen, die Entwicklungen in Natur und Gesellschaft widerspiegeln sollen (Teil 9). In dem Zusammenhang sind wir auf das exponentielle Wachstum gestoßen und ich habe versucht, den Lesern die Angst davor zu nehmen (Exkurs C). Das thermodynamische „Thanatia“- und das „HANDY“-Modell sind hochaktuell, wagen sich weit in die Zukunft hinaus zu blicken und wurden in eigenen Kapiteln behandelt.
„Prognosen sind eine schwierige Sache. Vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen“ stellte bereits Mark Twain fest. Wachstumsprognosen liegen oft daneben. Grenzen des Wachstums wurden vorhergesagt, treten dann aber gar nicht ein. Immer wieder gibt es völlig neue technische Erfindungen und alternative Entwicklungen, die zum Zeitpunkt als die Prognose gemacht wurde noch gar nicht vorhersehbar waren. Beispiele für falsche Prognosen ziehen sich durch die Geschichte wie eine Spur der menschlichen Unzulänglichkeit. Seien es nun die übertriebenen Hungerszenarien von Malthus oder die pessimistischen Prognosen des Club of Rome. Der saure Regen, das Waldsterben, das Ozonloch – diese Probleme wurden und werden durch gemeinsame Anstrengungen überwunden.

Nicht unterschätzt werden sollte der menschliche Erfindergeist. Dieser liefert immer wieder alternative Lösungen, die vorher undenkbar waren. So führte im 20. Jahrhundert die Erfindung des Automobils zur Ablösung der Pferde als Haupttransportmittel. Überliefert ist in dem Zusammenhang ein Zitat von Henry Ford: „Wenn ich die Menschen gefragt hätte, was sie wollen, hätten sie gesagt schnellere Pferde.“ Als sich das Automobil als Verkehrsmittel durchgesetzt hatte, war das Umweltproblem des Pferdemistes in den Straßen von New York erledigt. Dafür entstanden aber ganz neue Umweltprobleme.
Man könnte provokant fragen: Werden Ressourcen überhaupt je knapp? Oder einfach durch eine neue Technologie überflüssig und ersetzt? (siehe Abbildung) Diesen Fragen geht ein Artikel im Science Skeptical Blog nach. Es gibt verschiedene Ansätze, ungeahnte oder bisher nicht genutzte Ressourcen zu erschließen. Die unten stehenden Links bieten dafür zahlreiche Beispiele. Jede Krise setzt neue Kräfte frei. Jedes Problem gebiert neue Ideen und Erfindungen. Jede Preissteigerung eines Rohstoffes führt zu neuen Technologien, die uns von diesem Rohstoff unabhängiger machen. Mit jeder neuen Technologie werden wir stärker und mächtiger bei der Bewältigung der anstehenden Aufgaben. In diesem Sinne möchte ich mit dem Aufruf schließen: Bleiben Sie optimistisch!


Abbildung: Rohstoffpreise für einen Rohstoff (oben). Punkt A: Steigende Preise initiieren die Forschung nach alternativen Technologien. Punkt B – Break Even: Der Preis für die konventionelle Erzeugung des Rohstoffes ist gleich dem Preis für die Erzeugung durch die alternative Technologie. Die Produktionsmenge des Rohstoffes (unten) folgt zunächst einer logistischen Kurve. Bei Eintreten der Sättigung setzt sich die neue Technologie durch und führt zu einer erneuten Eskalation.



Beispiele für Ressourcengewinnung aus bisher nicht genutzten Quellen:



Bekanntmachung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung: Richtlinien zur Fördermaßnahme „r4 – Innovative Technologien für Ressourceneffizienz – Forschung zur Bereitstellung wirtschaftsstrategischer Rohstoffe“ für Bildung und Forschung



Die besten Zitate zu Trend- und Zukunftsforschung von der Webseite von Matthias Horx