Samstag, 11. November 2017

Information Literacy 3.0

Neue Artikel zur Bibliometrie, Altmetrik und Informationskompetenz

Dieses Jahr haben wir wieder einiges zu diesen Themen in den Nachrichten aus der Chemie veröffentlicht. Da wäre zunächst der Artikel "Die dunkle Seite der Bibliometrie". Wie der Titel schon andeutet werden darin bekannt gewordene Manipulationen und Tricksereien rund um den Impactfaktor vorgestellt. Aber wie Peter Gölitz kürzlich in einem Editorial in der Angewandten Chemie feststellte: "... nach [dem Goodhart-Gesetz] wird jeder Indikator zur Ermittlung der Wirtschaftsleistung nach einiger Zeit nutzlos, da er unweigerlich manipuliert wird." So ist es auch mit dem Impactfaktor.
Der Artikel zur "dunklen Seite" ist übrigens zur Zeit auf der Webseite von Wiley-VCH frei zugänglich. Hier das Zitat plus Link: Nachr. Chem. 65 (2017) 1024-1027.

http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/nadc.20174065326/full
Abbildung: Titelseite der Nachrichten aus der Chemie mit einer Illustration zum Thema "Die dunkle Seite der Bibliometrie"


Der zweite Artikel beschäftigt sich mit der Altmetrik. Diese könnte eine sinnvolle Alternative zum Impactfaktor bieten und ein realistischeres Bild über die tatsächliche Nutzung der wissenschaftlichen Fachliteratur liefern. Ob das tatsächlich so ist erfahren Sie, wenn Sie den Artikel "Neue Wege in der Bibliometrie" lesen. Zitat plus Link: Nachr. Chem. 65 (2017) 1125-1128.


Illustration: Uwe Böhme



Samstag, 4. November 2017

The Mechanical Bond


Die Technologie des Tricorders


aus der Serie "Raumschiff Enterprise" wird in dem Buch "The Nature of the Mechanical Bond" nicht direkt behandelt. Aber es geht um ähnlich faszinierende Dinge, nämlich Schalter, Funktionseinheiten und ganze Maschinen - alles aus Molekülen.  Das Buch wurde von C. J. Bruns und J. F. Stoddart verfasst. Letzterer ist ein Pionier und anerkannter Meister auf dem Gebiet der supramolekularen Chemie. So anerkannt, dass er für seine Arbeiten 2016 gemeinsam mit zwei weiteren Wissenschaftlern den Nobelpreis für Chemie für „das Design und die Synthese von molekularen Maschinen“ erhielt.


Freitag, 6. Oktober 2017

Viktor Obendraufs schöne Experimente Band 1 und 2


Zu diesen beiden Büchern las ich bereits mehrfach sehr lobende Rezensionen, siehe z. B. Nachrichten aus der Chemie 65 (2017) 684 und die gleiche Zeitschrift 63 (2015) 817. Nur leider gelingt es mir nicht die Bücher zu bestellen oder auch nur anzuschauen. Amazon gibt für beide Bücher die Auskunft: "Derzeit nicht verfügbar." Schweitzer Fachinformation hat von diesen Büchern noch nie gehört und im Buchhandel war es auch nicht bestellbar. Ich vermute mal das liegt an dem Verlag "Agentur und Verlag Rubikon".  Dieser nutzt wahrscheinlich nicht alle Vertriebswege. Beim Verlag kann man das Buch direkt bestellen. Ohne allerdings vorher einen Blick hineinwerfen zu dürfen, ist mir das zu zu riskant. Schade.



Samstag, 10. Juni 2017

Hinweis für die Leser des Blogs:

Als neues Werkzeug gibt es auf dieser Seite eine Liste mit Themen, die in diesem Blog bereits besprochen wurden. Schauen Sie dazu rechts unten auf dieser Seite!

Samstag, 3. Juni 2017

Infographics on Chemistry

Infografiken über chemische Sachverhalte

Manch ein Chemielehrer sucht eine Nebenbeschäftigung. Der bekannteste (fiktive) Chemielehrer ist sicher Walter White. Seine Beschäftigung mit der Herstellung und dem Vertrieb von Methamphetamin in der Serie Breaking Bad wurde von vielen mit Spannung verfolgt. Es gibt allerdings auch weniger aufregende, dafür aber um so nützlichere Möglichkeiten der Freizeitbeschäftigung. 
Andy Brunning ist High School Lehrer in Großbritannien. Er gestaltet in seiner Freizeit wunderschöne und äußerst interessante Infografiken. Diese veröffentlicht er auf seinem Blog Compound Interest. Seine populärsten Posts sind über Lebensmittel. Das ist ein Thema, welches uns alle interessiert. Dabei beantwortet er Fragen des Alltags wie: Warum bekommt man einen Kater nach zuviel Alkohol? Warum riecht der Urin seltsam nach dem Genuss von Spargel? Warum soll man keine Grapefruit essen, wenn man Medikamente einnimmt?


Quelle der Grafik: www.compoundchem.com "The Chemistry of a Hangover"


Quelle der Grafik: www.compoundchem.com "The Chemistry of Asparagus"


Quelle der Grafik: www.compoundchem.com "The Chemistry of Grapefruit"

 
Alle Infografiken sind auf seinem Blog gut sortiert abrufbar unter dem Stichwort Infographics Index. Auch die Chemical and Engineering News berichteten bereits über die Grafiken von Andy Brunning.

Donnerstag, 27. April 2017

Neu in der Bibliothek

Moderne Anorganische Synthesechemie

ist die Übersetzung des Originaltitels von "Modern Inorganic Synthetic Chemistry" von Ruren Xu und Yan Xu. Dahinter verbirgt sich eine Zusammenstellung der verschiedensten Synthesemethoden. Die Kapitel behandeln Grundlagen, Synthesebeispiele und Literaturstellen folgender Teilgebiete:
  • Hochtemperatursynthesen
  • Synthesen und Reinigungsoperationen bei tiefen Temperaturen
  • Hydrothermale und solvothermale Synthesen
  • Hochdrucksynthesen und Herstellung anorganischer Materialien
  • Anorganische Photochemie
  • CVD-Prozesse und deren Anwendungen
  • Synthese von Koordinationsverbindungen 
  • Cluster
  • Metallorganische Verbindungen
  • Polyoxometallate und andere anorganische supramolekulare Verbindungen
  • Zeolithe 
  • Fullerene, Nanotubes und Graphene
  • Keramische Materialien
  • Funktionale Kristalle (elektrooptische, ferroelektrische, Laser-, NLO-Kristalle)
  • Biomimetische Synthese 

Ein geradezu umfassendes Lehrbuch. Empfehlenswert!

Samstag, 18. März 2017

New Science Books

Erlebnis Wissenschaft


"Heute Science Fiction, morgen Realität?: An den Grenzen des Wissens und darüber hinaus" von Gerd Ganteför erschien 2016 in der Reihe "Erlebnis Wissenschaft". Der Autor diskutiert unter anderem die gegenwärtig genutzen Energiequellen auf der Basis der Energiedichte. Dabei zeigt er die Grenzen bei der Nutzung der Sonnenenergie auf und weist auf die Vorteile der Atomkraft hin. Im weiteren beschreibt er unter anderem mögliche künftige Energiequellen. Die Grenzen des gegenwärtigen Wissens werden an Naturgesetzen, dem Universum und den Elementarteilchen aufgezeigt. Das Kapitel mit einer Vision der Zukunft bietet einen lesenswerten Ausblick.



In der gleichen Reihe erschien "Wissenschaftlich erwiesen: Gütesiegel oder Etikettenschwindel?" von Florian Fisch. Der Autor bietet einen journalistischen Ansatz. Das ist nicht abwertend gemeint. Der Autor kann sehr gut Sachverhalte erklären und der Text liesst sich flüssig. Die Entwicklung umstrittener Themen wird so wiedergegeben, dass der Leser den Verlauf der Diskussionen und die Entwicklung bis zum gegenwärtigen Wissensstand versteht.
Zu den eher historischen Themen gehören Lyssenkoismus oder Evolutionstheorie versus Kreationismus. Aktuell sind Themen wie z.B. "Rotwein ist gesund", "HIV ist nicht tödlich" oder die Klimapolitik. Beim letzten Thema verwendet der Autor den Begriff "Klimaleugner" und beruft sich auf den "Konsens" unter Wissenschaftlern.


Freitag, 10. Februar 2017

Semesterpause

Hier etwas zur Motivation beim Lernen: "So cool kann Chemie sein" von Mai-Thi Nguyen Kim


Samstag, 28. Januar 2017

Science and Media

Wissenschaft im Spiegel der Medien


Wie oft hören wir in den Nachrichten, dass neue Erkenntnisse auf "wissenschaftlichen Untersuchungen" beruhen? Nachrichtensender liefern kontinuierlich Informationen darüber, was in der Welt der Wissenschaft vor sich geht. Dabei werden einige der wichtigsten oder interessantesten Entdeckungen auch dem Laienpublikum erklärt. Oft werden aber auch sich widersprechende Informationen verbreitet. Diese lassen den Zuhörer manchmal an der Ernsthaftigkeit der Wissenschaft zweifeln. Ein gutes Beispiel ist das jahrelange Hin und Her um das Cholesterin. Dazu gibt es eine sehr gute Dokumentation bei Arte: "Der grosse Cholesterinbluff".

Fernsehmoderator John Oliver wies in seiner Sendung auf verfälschte und unvollständige Informationen aus der Welt der Wissenschaft hin. Schauen Sie sich dazu den Videoclip an.




Heutzutage sind viele Menschen verwirrt von den sich widersprechenden Nachrichten über "neueste wissenschaftliche Erkenntnisse" und wissen nicht mehr was sie glauben sollen und ob Nachrichten überhaupt vertrauenswürdig sind. Stark vereinfachte Erkenntnisse aus der Wissenschaft verwandeln sich manchmal, nachdem sie auf eine Schlagzeile heruntergbebrochen wurden, in "wissenschaftlichen Klatsch". Es gibt sogar Fake News aus der Welt der Wissenschaft. In der Dokumentation "Mythen der Wissenschaft" wurde dafür ein Beispiel gezeigt. Zwei Journalisten dachten sich ein wissenschaftliches Institut aus, machten Untersuchungen an Probanden, drehten eine Weile an den Ergebnissen und schrieben dann eine Veröffentlichung und eine Pressemitteilung. Diese lautete im Wesentlichen "Schokolade macht schlank". Über das gewaltige Echo in den Medien waren die Autoren selbst überrascht. Sie deckten dann aber später selbst auf, dass die Studie gefälscht war.

Wissenschaftskommunikation ist eine wichtige Sache. Deshalb sollten Wissenschaftler diese nicht allein Journalisten überlassen, sondern selbst aktiv werden. Das Internet und soziale Netzwerke bieten dafür einfache und effektive Werkzeuge. Beispiele für erfolgreiche Wissenschaftskommunikation sind die Facebookseite von Nature Reviews, die Webseite "PhD Comics" und vielleicht auch dieser Blog. Die Webseite "Mind The Graph" bietet Werkzeuge zum Erstellen von Illustrationen und Infografiken an (siehe Werbebanner unten).  


https://blog.mindthegraph.com/scientific-research/#.WH-jmlyEJpa


Der Text dieses Posts beruht größtenteils auf dieser Quelle:  
https://blog.mindthegraph.com/scientific-information

Mittwoch, 18. Januar 2017

Chemistry Reviews from Publisher Springer Nature

Noch mehr Übersichtsartikel

Das Verlagsgruppe Springer Nature startete diesen Monat ihre neue Zeitschrift Nature Reviews Chemistry. Diese soll vorwiegend Übersichtsartikel veröffentlichen. Das ist vermutlich ein attraktives Geschäft, da gute Übersichtsartikel mehr Zitate auf sich ziehen als Kurzmitteilungen oder Originalarbeiten (siehe  Die Vermessung der Fachliteratur, Nachr. Chem., 61 (2013) 905-908). In Folge dessen dürfte die Zeitschrift in den nächsten Jahren einen hohen Impact-Faktor erreichen. Die Nature-Gruppe hat bereits eine ganze Reihe von Review-Zeitschriften gegründet. Die erste Ausgabe der neu gegründeten Zeitschrift Nature Reviews Chemistry ist für eine begrenzte Zeit online frei verfügbar. Nutzen Sie die Gelegenheit und schauen Sie sich diese an! 
Die Herausgeber erläutern ihre Zielstellung in einem wohldurchdachten Editorial. Als Ausgangspunkt nutzen sie Donald Rumsfelds Erklärung zum Irakkrieg ("There are known knowns..."). Die Zeitschrift enthält nicht nur Übersichtsartikel. Weitere Kategorien sind "Research Highlights" und "Kommentare und Meinungen". Bei den Kommentaren sticht ein Artikel von Helmut Schwarz über den Wert der Grundlagenforschung ins Auge ("On the usefulness of useless knowledge"). Außerdem sollen bei "Kommentare und Meinungen" regelmäßig Artikel über die Lehre ("In the Classroom") und aus der Wirtschaft ("Down to Business") erscheinen. 

http://www.nature.com/natrevchem/volumes/1/issues/1

Samstag, 14. Januar 2017

Open Access-Bücher


Der Verlag InTechOpen ist nach eigenen Angaben der größte Open-Access-Buchverlag der Welt auf den Gebieten der Wissenschaft, Technologie und Medizin. Verschaffen Sie sich am besten selbst einen Einblick, indem Sie sich die Bücher auf dem Gebiet der Chemie anschauen. Ein Download der Kapitel als PDF ist auch möglich. Der Verlag setzt dazu auf jede Seite sein Wasserzeichen.


http://www.intechopen.com/