Mittwoch, 27. März 2013

What are strategic metals?

Was sind überhaupt "strategische Metalle"?

Im Eintrag vom 06.03.13 (Auf der Jagd nach den Ressourcen) hatte ich ja bereits den Begriff "strategische Metalle" erwähnt. Heute etwas mehr dazu. Focus Online liefert uns eine kurz und knappe Aufzählung, was strategische Minerale und Metalle sind ("Rohstoffknappheit - 14 kritische Metalle" vom 18.06.10):

Zitat Anfang

  • Antimon (zum Beispiel für Mikrokondensatoren)
  • Beryllium
  • Kobalt (zum Beispiel für Lithium-Ionen-Batterien und synthetische Treibstoffe)
  • Flussspat
  • Gallium (etwa für Dünnschichtphotovoltaikmodule und weiße Leuchtdioden)
  • Germanium (für Glasfaserkabel und Infrarotoptik)
  • Graphit
  • Indium (für Bildschirme und Dünnschichtphotovoltaikmodule)
  • Magnesium
  • Niob (für Mikrokondensatoren und Eisenlegierungen)
  • Metalle der Platingruppe (für Brennstoffzellen, Katalysatoren und Meerwasserentsalzung)
  • seltene Erden (für Dauermagnete und Lasertechnologie)
  • Tantal (für Mikrokondensatoren und medizinische Technologien)
  • Wolfram.
Zitat Ende

Deutlich differenzierter und ausführlicher ist eine Broschüre vom Umweltbundesamt: "Maßnahmen und Konzepte zur Lösung des Problems konfliktverschärfender Rohstoffausbeutung am Beispiel Coltan" von 2007) Dort fragt man sich zunächst was überhaupt seltene Metalle sind. Die Nutzung von Metallen wird beispielhaft für die Informations- und Kommunikationstechnik-Industrie besprochen. Anschließend werden drei verschiedene Definitionen für seltene Metalle angeboten:
 Zitat Anfang
  • Definition 1: Seltene Metalle sind Metalle mit hohen oder sehr stark gestiegenen Preisen
  • Definition 2: Seltene Metalle sind Metalle mit geringer Reichweite der Reserven
  • Definition 3: Seltene Metalle sind Metalle, die nur in wenigen Ländern abgebaut werden
Zitat Ende

Als Fazit für die Definition 1 wird festgestellt, dass die Preise von Metallen über lange Zeiträume sehr stark schwanken und kein hinreichendes Kriterium zur Bestimmung der Seltenheit eines Metalls ist (Seite 13).
Bei der Definition 2 wurden alle Metalle untersucht, deren Reichweiten geringer als 50 Jahre sind. Nach diesem Kriterium sind die Metalle Indium, Strontium, Silber, Antimon, Gold, Blei, Zink und Tantal als seltene Metalle zu betrachten, da die Reserven weniger als 25 Jahre reichen dürften. Es widr aber angemerkt, dass für eine Reihe von Metallen keine Daten für Reservenschätzungen vorliegen (Seite 15).
Anhand der Definition 3 wird die Ressourcenpolitik unter einer volkswirtschaftlichen Perspektive diskutiert (Seite 15ff). Als Kriterien zur Risikobewertung werden folgende Punkte genannt: Konzentration der Vorräte, Konzentration der Exporte und Konzentration der Produktion. Anhand dieser Kriterien werden dann mögliche Probleme bei der Beschaffung der seltenen Metalle diskutiert und mögliche strategische Metalle genannt (Seite 17). So gibt es z.B. bei Wolfram und seltenen Erden nur größere Reserven in China. Weiter heisst es "Niob wurde zum Zeitpunkt der Studie zu gut drei Vierteln von einem einzigen brasilianischen Unternehmen gewonnen. Auch hier liegen der größte Teil der bekannten Reserven in Brasilien."
In der zusammenfassenden Betrachtung dieser drei Definitionen (Seite 19-20) werden dann folgende Elemente als "seltene Metalle" identifiziert:
  • Antimon und Indium (mit der höchsten Bewertung)
  • Cobalt, Gold, Iridium, Palladium, Platin, Rhenium, Rhodium, Ruthenium, Zink und Zinn. 
Außerdem wird darauf hingewiesen, "dass einige Metalle nicht als Rohstoffe abgebaut, sondern als Beiprodukt gewonnen werden" (Seite 20-21). Das betrifft die Elemente Indium, Gallium und Germanium.  "Hierbei kann eine Schließung von Erzminen dazu führen, dass bei diesen Metallen Verknappungen auftreten."



Abschließend noch ein paar Links für den interessierten Leser:
Nachtrag Januar 2014:

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