Dienstag, 14. Januar 2014

How top rated journals are damaging science

Zeitschriften wie Nature, Cell and Science schaden der Wissenschaft

Diese Aussage stammt von Randy Schekman. Kurz bevor er im letzten Jahr gemeinsam mit zwei anderen Wissenschaftlern den Nobelpreis für Medizin erhielt, veröffentlichte er im Guardian einen Kommentar unter der Überschrift "How journals like Nature, Cell and Science are damaging science". Darin erläutert er, wie die Anreize die die am höchsten angesehenen wissenschafltichen Zeitschriften bieten der Wissenschaft schaden. Er vergleicht diesen Schaden mit den Bonuszahlungen für Banker, die zur Schieflage des Finanzsektors geführt haben. Veröffentlichungen in hoch angesehenen Zeitschriften wie Nature, Cell and Science führen zu Belohnungen in Form von Berufungen, Top-Jobs und der Bewilligung von Forschungsgeldern. Häufig werden in diesen "Luxuszeitschriften" die glänzendsten Arbeiten honoriert und nicht die besten. Die genannten Zeitschriften beschränken mutwillig die Anzahl der zu veröffentlichenden Arbeiten in ihren Blättern. Das führt zur einer künstlichen Verknappung der Anzahl der veröffentlichten Arbeiten. Die exklusive Marke der wissenschaftlichen Zeitschrift wird dann mit dem Impact Factor als angebliches Qualitätsmerkmal vermarktet. Dabei ist der Impact Factors als Maß für die Qualität wissenschaftlicher Artikel äußerst umstritten. Wissenschaftliche Artikel können häufig zitiert werden (= hoher Impact Factor) weil Sie exzellent - oder weil sie schrill, provokativ oder schlicht falsch sind. Herausgeber von Luxuszeitschriften wissen das und akzeptieren daher Artikel, die Aufmerksamkeit erregen, weil sie sexy Themen behandeln oder gewagte Behauptungen aufstellen. Das beeinflusst die Themen die Wissenschaftler bearbeiten. Dadurch entstehen Blasen in modischen  Forschungsgebieten, in denen die Forscher dreiste Behauptungen aufstellen, so wie es sich die Herausgeber wünschen. In extremen Fällen führen die Verlockungen der Luxuszeitschriften zu mangelhaften oder betrügerischen Artikeln. Dies kann man an der wachsenden Zahl an zurückgezogenen Artikeln in diesen Zeitschriften verfolgen.
Randy Schekman hat seine Arbeitsgruppe angewiesen, diese Zeitschriften in Zukunft zu meiden und er ruft am Ende seines Artikels dazu auf, die Tyrannei der Luxuszeitschriften zu brechen.


 
Randy Schekman (Quelle: Wikimedia Commons

[Danke an Anke S. für den Hinweis auf diese Publikation.]

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