Sonntag, 8. März 2015

The Other side of Open Access

Die Kehrseite von Open Access


Täglich landen in meiner Mailbox Aufforderungen in dieser oder jener Open-Access-Zeitschrift zu veröffentlichen. Der Review-Prozess wäre schnell, die Zeitschrift hoch angesehen und die Gebühr vergleichsweise niedrig. Bisher habe ich diese Angebote nicht genutzt. Die nachfolgende Geschichte hält mich davon ab, auch in Zukunft auf diese Angebote zu reagieren.

Ein Artikel mit dem Titel "Get me off Your Fucking Mailing List" hat den Peer Review Process einer Open Access Zeitschrift überstanden. Der "Artikel" als solcher ist hier abrufbar und kursiert schon seit 2005 im Internet. Prof. Peter Vamplew von der Federation University Australia schickte diesen Anti-Spam-Artikel als Antwort auf eine der vielen Werbe-Emails an eine Open-Access-Zeitschrift. Er dachte danach würde ihn diese Zeitschrift in Ruhe lassen. Zu seiner Überraschung akzeptierte das "International Journal of Advanced Computer Technology" seinen Artikel und schickte ihm zwei PDF-Dokumente. Eins enthielt die formale Annahme des Artikels und das Zweite enthielt den Bericht der Reviewer. Einer der Reviewer hielt seinen Artikel für "Excellent". Vermutlich werden diese beiden Dokumente automatisch an alle Absender eingereichter Artikel versendet. Von einem Peer-Review-Prozess kann hier jedenfalls keine Rede sein.
Als nächstes sollte Prof. Vamplew 150 US-Dollar überweisen damit der Artikel veröffentlicht würde, aber das wird er wohl nicht tun.



    Lieber Nutzer von Open Access Zeitschriften merke auf:
    Ist das Angebot sehr verlockend, die Open Access Gebühren gar zu niedrig und der Peer-Review-Prozess geht super schnell, dann ist es vielleicht eine jener nicht seriösen Open Access Zeitschriften, die du lieber meiden solltest!

    Zur Erinnerung hier nochmal der Link zu Beall’s List of Potential, possible, or probable predatory scholarly open-access publishers.

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