Donnerstag, 13. Oktober 2011

Nuclear Science in Saxony

Atomforschung in Sachsen

Auszug aus der HOCHSCHULE-INFO der GRÜNE-Fraktion im Sächsischen Landtag vom 11. Oktober 2011 (wörtlich übernommenes Zitat):

"Die GRÜNE-Fraktion fordert einen Ausstieg des Landes aus der staatlichen Unterstützung der Kernenergieforschung an sächsischen Hochschulen und sorgte damit für eine heiße Debatte im Landtag. Bei der Forderung handelt es keineswegs um ‚grüne Denkverbote’, sondern um legitime und notwendige Strukturentscheidungen. Die grundgesetzlich garantierte Wissenschaftsfreiheit stellt klar, dass nicht jede Wissenschaft automatisch Anspruch auf staatliche Förderung hat. Angesichts des Atomausstiegs macht es daher keinen Sinn, weiter an der Erforschung neuer Reaktoren zu fördern. Nach Auslaufen der bestehenden Professuren müssten diese umgewidmet werden. Die wissenschaftliche Begleitung der Abwicklung von Atomkraftwerken solle von den Atomkonzernen finanziert werden. Ebenso bleibt es ihnen freigestellt, über Stiftungsprofessuren die Reaktorforschung weiter zu betreiben. Aktivitäten in der gesundheitsorientierten Kernforschung sind aus grüner Sicht unumstritten und sollten weitergeführt werden. Die hier bestehenden Professuren am Forschungszentrum Rossendorf sollen nicht angetastet werden. Ein Nein zur Atomforschung ist ein Ja für eine Neuausrichtung der Energieforschung. Angesichts knapper Ressourcen muss das Land in die Zukunftsbereiche erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Speicher investieren."

In diesem Zusammenhang interessant ist die Antwort der sächsischen Staatsregierung auf die kleine Anfrage zur "Entwicklung der Kernforschung an Forschungseinrichtungen und Hochschulen im Freistaat Sachsen" (Drs 5/2426). Daraus geht hervor an welchen Einrichtungen in Sachsen Kernforschung betrieben wird, welche personellen und finanziellen Mittel dafür vom Land bereitgestellt werden und einiges mehr. Interessenten folgen diesem Link:  "Entwicklung der Kernforschung an Forschungseinrichtungen und Hochschulen im Freistaat Sachsen" (Drs 5/2426). Im Bericht werden unter anderem die Professur für Wasserstoff- und Kernenergietechnik der TU Dresden und die Hochschule Zittau/Görlitz (Fachgruppen zur Kerntechnik und nuklearen Strahlentechnik) genannt. Die Arbeiten am Forschungszentrum Dresden-Rossendorf finden Gnade in den Augen der Grünen-Fraktion, da es sich hierbei um "gesundheitsorientierte Kernforschung" handelt.
Die Webseite der Professur für Wasserstoff- und Kernenergietechnik der TU Dresden wirkt professionell und ist informativ gestaltet. Die Forschungsgebiete (Innovative Materialien der Kerntechnik, Thermohydraulik, Reaktordynamik und gasgekühlte Reaktoren) werden kurz vorgestellt. Ich habe den Eindruck, dass man hier größtmögliche Offenheit, trotz oder gerade wegen der sensiblen Thematik praktiziert. Die Webseite der Fachgruppen zur Kerntechnik und nuklearen Strahlentechnik der Hochschule Zittau/Görlitz ist dagegen eher minimalistisch gehalten. Außer den Namen der Arbeitsgruppe und der Mitarbeiter erfährt man eigentlich nichts über die Arbeit dieser Forschergruppen. Den großartigsten Auftritt hingegen liefert das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf. Dort wird gleich auf der Startseite unter der Rubrik Forschung gesagt was Sache ist: "Spitzenforschung am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf". Nach dieser Überschrift kommen dann aber tatsächlich interessante und aussagekräftige Folgeseiten.


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