Montag, 17. Oktober 2011

Pac-Man fängt Uran ein.

Menschen über 40 erinnern sich mit glänzenden Augen an ihre ersten Schritte mit dem Personal Computer. Damals Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre (des 20. Jahrhunderts) gab es die ersten Computer, die auf einen Tisch passten. Die Zahl der Anwendungen war überschaubar, zu den ersten Programmen gehörten natürlich auch Spiele. Man erinnert sich an Tischtennis am PC (zwei weisse Balken waren die Schläger, ein Lichtpunkt der Ball), an Donkey Kong, Tetris und auf jeden Fall auch Pac-Man. Dieser süsse kleine gelbe Punkt (Abb. 1), der durch ein Labyrinth läuft und Früchte auffrisst feiert nunmehr Auferstehung in der chemischen Fachliteratur.
Abb. 1: Pacman (aus der Erinnerung gezeichnet)

Polly L. Arnold, Jason B. Love und weitere Mitarbeiter berichten in einer fortlaufenden Reihe von Artikeln über ihre Arbeiten mit dem "Pacman"-Liganden (Abb. 2). Dieser makrocyclische Ligand wir von den Autoren folgendermassen charakterisiert:"... a ditopic Schiff-base pyrrole macrocycle is described and is shown to adopt a Pacman wedge-shaped structure in which the uranyl dication is desymmetrised and sits solely in one N4-donor compartment to leave the other vacant." (Zitat aus P. L. Arnold, D. Patel, A.-F. Pécharman, C. Wilson and J. B. Love, Dalton Trans., 2010, 39, 3501-3508.  
Abb. 2: Struktur des Liganden


In ihren Artikeln beschreiben Sie, dass dieser Ligand in Lösung eine "Pacman"-artige Konformation einnimmt und in dieser Form in der Lage ist, ein oder zwei Metalle zu komplexieren. Abbildung  3 verdeutlicht die Vorstellungen der Autoren zur "Pacman-Topologie". Vor allem die Koordinationschemie des Urans ist im Hinblick auf Umweltrelevanz hoch interessant.
Abb. 3: Koordination von zwei Metallatomen durch den Liganden (links) und  "Pacman"-artige Konformation (rechts).


Hier noch einige weitere Literaturstellen:

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