Samstag, 29. Oktober 2011

Breaking Bad

Die nächste Staffel von Breaking Bad läuft zur Zeit dienstags, ab 22.00 Uhr auf Arte. Nicht verpassen! Bisher kam wenig Chemie vor. Nur ein kurzer Disput in der Folge "Grünes Licht" zwischen Walter und Jesse über die richtige Art die Schiff-Base zum Amin zu reduzieren. Walter: "Was hast Du zur Reduktion genommen? Platindioxid?" [Gemeint ist wahrscheinlich Platindioxid als Katalysator plus Wasserstoff.] Jesse: "Nein, Quecksilber-Aluminium-Amalgam." Walter ist daraufhin sehr erbost, dass jemand es wagt seine Synthesen einfach nachzuarbeiten und dann auch noch eigenmächtig Änderungen an seiner Synthesevorschrift vornimmt. Die vollständige Synthese findet ihr in einem älteren Eintrag zum Thema. Oder ihr schaut euch alle Posts von mir zu diesem Themengebiet an.

Einen Kommentar zu den Familienwerten in der Serie gibt es auf diesem Blog.

Hier noch ein Zitat von Walter White: "Ich habe nur Respekt vor der Chemie. Die Chemie muss man respektieren." 

Montag, 17. Oktober 2011

Pac-Man fängt Uran ein.

Menschen über 40 erinnern sich mit glänzenden Augen an ihre ersten Schritte mit dem Personal Computer. Damals Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre (des 20. Jahrhunderts) gab es die ersten Computer, die auf einen Tisch passten. Die Zahl der Anwendungen war überschaubar, zu den ersten Programmen gehörten natürlich auch Spiele. Man erinnert sich an Tischtennis am PC (zwei weisse Balken waren die Schläger, ein Lichtpunkt der Ball), an Donkey Kong, Tetris und auf jeden Fall auch Pac-Man. Dieser süsse kleine gelbe Punkt (Abb. 1), der durch ein Labyrinth läuft und Früchte auffrisst feiert nunmehr Auferstehung in der chemischen Fachliteratur.
Abb. 1: Pacman (aus der Erinnerung gezeichnet)

Polly L. Arnold, Jason B. Love und weitere Mitarbeiter berichten in einer fortlaufenden Reihe von Artikeln über ihre Arbeiten mit dem "Pacman"-Liganden (Abb. 2). Dieser makrocyclische Ligand wir von den Autoren folgendermassen charakterisiert:"... a ditopic Schiff-base pyrrole macrocycle is described and is shown to adopt a Pacman wedge-shaped structure in which the uranyl dication is desymmetrised and sits solely in one N4-donor compartment to leave the other vacant." (Zitat aus P. L. Arnold, D. Patel, A.-F. Pécharman, C. Wilson and J. B. Love, Dalton Trans., 2010, 39, 3501-3508.  
Abb. 2: Struktur des Liganden


In ihren Artikeln beschreiben Sie, dass dieser Ligand in Lösung eine "Pacman"-artige Konformation einnimmt und in dieser Form in der Lage ist, ein oder zwei Metalle zu komplexieren. Abbildung  3 verdeutlicht die Vorstellungen der Autoren zur "Pacman-Topologie". Vor allem die Koordinationschemie des Urans ist im Hinblick auf Umweltrelevanz hoch interessant.
Abb. 3: Koordination von zwei Metallatomen durch den Liganden (links) und  "Pacman"-artige Konformation (rechts).


Hier noch einige weitere Literaturstellen:

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Nuclear Science in Saxony

Atomforschung in Sachsen

Auszug aus der HOCHSCHULE-INFO der GRÜNE-Fraktion im Sächsischen Landtag vom 11. Oktober 2011 (wörtlich übernommenes Zitat):

"Die GRÜNE-Fraktion fordert einen Ausstieg des Landes aus der staatlichen Unterstützung der Kernenergieforschung an sächsischen Hochschulen und sorgte damit für eine heiße Debatte im Landtag. Bei der Forderung handelt es keineswegs um ‚grüne Denkverbote’, sondern um legitime und notwendige Strukturentscheidungen. Die grundgesetzlich garantierte Wissenschaftsfreiheit stellt klar, dass nicht jede Wissenschaft automatisch Anspruch auf staatliche Förderung hat. Angesichts des Atomausstiegs macht es daher keinen Sinn, weiter an der Erforschung neuer Reaktoren zu fördern. Nach Auslaufen der bestehenden Professuren müssten diese umgewidmet werden. Die wissenschaftliche Begleitung der Abwicklung von Atomkraftwerken solle von den Atomkonzernen finanziert werden. Ebenso bleibt es ihnen freigestellt, über Stiftungsprofessuren die Reaktorforschung weiter zu betreiben. Aktivitäten in der gesundheitsorientierten Kernforschung sind aus grüner Sicht unumstritten und sollten weitergeführt werden. Die hier bestehenden Professuren am Forschungszentrum Rossendorf sollen nicht angetastet werden. Ein Nein zur Atomforschung ist ein Ja für eine Neuausrichtung der Energieforschung. Angesichts knapper Ressourcen muss das Land in die Zukunftsbereiche erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Speicher investieren."

In diesem Zusammenhang interessant ist die Antwort der sächsischen Staatsregierung auf die kleine Anfrage zur "Entwicklung der Kernforschung an Forschungseinrichtungen und Hochschulen im Freistaat Sachsen" (Drs 5/2426). Daraus geht hervor an welchen Einrichtungen in Sachsen Kernforschung betrieben wird, welche personellen und finanziellen Mittel dafür vom Land bereitgestellt werden und einiges mehr. Interessenten folgen diesem Link:  "Entwicklung der Kernforschung an Forschungseinrichtungen und Hochschulen im Freistaat Sachsen" (Drs 5/2426). Im Bericht werden unter anderem die Professur für Wasserstoff- und Kernenergietechnik der TU Dresden und die Hochschule Zittau/Görlitz (Fachgruppen zur Kerntechnik und nuklearen Strahlentechnik) genannt. Die Arbeiten am Forschungszentrum Dresden-Rossendorf finden Gnade in den Augen der Grünen-Fraktion, da es sich hierbei um "gesundheitsorientierte Kernforschung" handelt.
Die Webseite der Professur für Wasserstoff- und Kernenergietechnik der TU Dresden wirkt professionell und ist informativ gestaltet. Die Forschungsgebiete (Innovative Materialien der Kerntechnik, Thermohydraulik, Reaktordynamik und gasgekühlte Reaktoren) werden kurz vorgestellt. Ich habe den Eindruck, dass man hier größtmögliche Offenheit, trotz oder gerade wegen der sensiblen Thematik praktiziert. Die Webseite der Fachgruppen zur Kerntechnik und nuklearen Strahlentechnik der Hochschule Zittau/Görlitz ist dagegen eher minimalistisch gehalten. Außer den Namen der Arbeitsgruppe und der Mitarbeiter erfährt man eigentlich nichts über die Arbeit dieser Forschergruppen. Den großartigsten Auftritt hingegen liefert das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf. Dort wird gleich auf der Startseite unter der Rubrik Forschung gesagt was Sache ist: "Spitzenforschung am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf". Nach dieser Überschrift kommen dann aber tatsächlich interessante und aussagekräftige Folgeseiten.


Samstag, 1. Oktober 2011

Zitate zur Chemie

Das Zitate-Portal bietet für den Suchbegriff "Chemie" eine ganz brauchbare und unterhaltsame Auswahl an Zitaten. Bei Gutzitiert.de sieht es mit diesem Begriff eher mager aus. Es wird ein einziges Zitat von Carl Krauch angezeigt, das ist aber dafür knackig!