Der Chemische Garten
Fast jeder Chemiker kennt den chemischen Garten. Man mischt Wasserglas (Natriumsilikatlösung) mit Wasser im Verhältnis 1:1 und wirft in diese Lösung vorsichtig größerer Stücke von Metallsalzen hinein. Nach kurzer Zeit wachsen in der Lösung baumartige Gebilder mit teilweise bizarren Formen. Als Beispiel für einen solchen chemischen Garten nachfolgende Bilder. Von links nach rechts wurden folgende Salze verwendet: Chrom(III)-chlorid (grün), Kupfer(II)-sulfat (hellblau), Cobalt(II)-chlorid (dunkelblau), Kupfer(II)-chlorid (grün) und Nickel(II)-nitrat (hellgrün).
Die erste Originalmitteilung über den chemischen Garten scheint ein U.S. Patent von 1926 zu sein: "G. C. Krug - Chemical Garden and Method of making the same", Patent Nummer 1584779.
Thomas Mann berichtet im "Doktor Faustus" ebenfalls über einen chemischen Garten. Zur Bedeutung der "osmotischen Gewächse" in diesem Werk siehe z.B. in "Keine freie Note mehr - Natur im Werk Thomas Manns" von Astrid Roffmann.
Eine einfache und brauchbare Vorschrift zur Herstellung eines chemischen Gartens findet man in
Chemische Kabinettstücke - Spektakuläre Experimente und geistreiche Zitate von H. W. Roesky und K. Möckel. Mehr zum chemischen Hintergrund des Phänomens chemischer Garten erfahren Sie in diesem Buch oder auch auf Wikipedia.
Seit neuestem findet der chemische Garten auch Eingang in die Kunst. Der Künstler Hicham Berrada macht sich Gedanken darüber, wie ein Kustwerk dynamisch gestaltet werden kann. Dabei ist er unter anderem auf den chemischen Garten gestossen und nutzt diesen für seine Kunstwerke. Berichte über Ausstellungen des Künstlers finden sie beim Palais der Tokyo. Seine Experimente mit dem chemischen Garten sind mit zahlreichen Videos bei Youtube dokumentiert, nachfolgend zwei Beispiele zum Anschauen:
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