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Mittwoch, 6. Mai 2015

Research Proposals

Wie schreibt man einen Antrag auf Forschungsförderung?


Zum Formulieren von Anträgen auf Forschungsförderung gibt es verschiedene Hilfestellungen im Internet. So bietet z.B. die Universität Kassel eine Informationsbroschüre "Wie stelle ich einen Forschungsantrag" bereit. Einen kurzen Leitfaden inklusive Checkliste findet man auf der Webseite des Lehrstuhls für Nachhaltiges Managment der Universität Bremen. Die Präsentation "Wie schreibe ich einen erfolgreichen Forschungsantrag?" findet man auf den Webseiten der Universität Rostock. Bei Amazon gibt es unter dem Stichwort "Research Proposals" zahlreiche Bücher im Angebot, unter anderem die Folgenden:




Der deutschsprachige Buchmarkt scheint hier noch keine geeigneten Literatur anzubieten. Eigentlich eine Marktlücke.

Sonntag, 23. Februar 2014

Excellence Initiative and High Impact Research

Kritischer Blick auf die Exzellenzinitiative

Mit Hilfe der "Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder" soll die Wissenschaft und Forschung an den deutschen Hochschulen gezielt gefördert werden. Dieses Förderprogramm gibt es seit 2005 und wurde in drei aufeinander folgenden Runden durchgeführt. Im Rahmen des Exzellenzinitiative gibt es drei Wege der Förderung: „Zukunftskonzepte“ (Förderung einzelner Universitäten), „Exzellenzcluster“ (Förderung der Forschung eines Themenkomplexes) und „Graduiertenschulen“ (Förderung von Doktoranden in einem bestimmten Wissenschaftsgebiet).
Vor allem die gezielte Förderung einzelner Universitäten unter Vernachlässigung der übrigen - als nicht exzellent bewerteten Universitäten - stößt vielfach auf Widerspruch. Das wird zum Beispiel unter der Überschrift "Die Privilegierung bereits Privilegierter" auf der Webseite der AstA der Fachhochschule Münster deutlich formuliert. 

Nachfolgend zwei weitere Beispiele für kritische Kommentare:

In einem offenen Brief wandte sich Ulrich Radtke (Rektor der Uni Duisburg-Essen) an seine Kollegen und die Hochschulrektorenkonferenz.Unter dem Titel "Wie Clubs und Kartelle der Hochschullandschaft schaden" konnte man im Spiegel Online am 10.05.13 unter anderem folgendes lesen: "Statt Schein-Eliten zu bedienen, sollten wir eine Konsolidierung unserer staatlichen Grundfinanzierung, auch durch den Bund, penetrant weiter und öffentlich fordern. Das verlangt uns eine gewisse interaktive Kommunikation ab, besseren Lobbyismus und strategisches Handeln. Es gilt, die Glaubwürdigkeit dessen zu stärken, was uns bewegt und begeistert: Virtuose Wissenschaft und fruchtbare Lehre."

Aufschlußreich ist auch das Interview mit Prof. Gernot Frenking (Universität Marburg) in den Nachrichten aus der Chemie (Band 60, 2012, Heft 9, Seite 878-879). Der Interviewer fragt: "Gerade bei den Clustern war es doch sicher ein Gewinn der Exzellenzinitiative, dass Universitäten außeruniversitäre Forschungseinrichtungen näher an sich binden konnten?" Prof. Frenking antwortete: "Ich bezweifle, ob es der Exzellenzinitiative bedurfte, damit solche Kooperationen verstärkt aufkamen. An einigen Orten mag das der Fall sein, das will ich nicht bestreiten. Die Exzellenzinitiative hat vielleicht nicht nur Schaden angerichtet, aber Aufwand und Ertrag stehen in keinem Verhältnis. Wissenschaftler suchen sich ihre Kooperationen auf Grund ihres Arbeitsgebiets und ihres Interesses. Dazu braucht es kaum strukturbildende Maßnahmen. Die können helfen, aber wir leben in Zeiten des Internets und der schnellen Kommunikation..."
Später im Interview kommen noch grundsätzliche Aussagen zum Verhältnis von Grundlagen- zu angewandter Forschung hinzu. Frenking: "Die Chemie hat nie in einem Elfenbeinturm gelebt. Auch für andere Wissenschaftsbereiche ist es zumindest fragwürdig, so etwas zu behaupten. Grundlagenforschung ist ähnlich der Kunst eine Kulturleistung und ein Wert an sich. Auf der anderen Seite wissen wir aber, dass das Wissen, das die Grundlagenforschung generiert, im Gegensatz zur Kulturleistung häufig praktisch nutzbar ist. In der Vergangenheit gab es in Deutschland ein gutes Verhältnis zwischen Grundlagenforschung und angewandter Forschung bis hin zur Industrie, speziell in der Chemie."




Ansicht einer sehr frühen Exzellenzinititative ohne Förderung durch das BMBF: "Die Schule von Athen" (gemalt von Raffael, Quelle: Wikimedia Commons).    ;-)



Weitere Kommentare:

Dienstag, 18. Februar 2014

Military Research in Saxony

Militärforschung in Sachsen


Im Dezember wurde an dieser Stelle über "Militärforschung an deutschen Universitäten" berichtet. Inzwischen gibt es neue und genauere Informationen dazu aus dem Bundesland Sachsen. Die Fraktion der Grünen im sächsischen Landtag hat sich um Aufklärung bemüht und eine kleine Anfrage an die Landesregierung gestellt. In dieser Anfrage ging es um die militärische und sicherheitstechnische Forschung in Sachsen seit 2009.  Die Fraktion der Grünen gab auch eine entsprechende Pressemitteilung heraus. Titel der Pressemitteilung: "Militärforschung an sächsischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen muss kritisch betrachtet werden". Darin wird unter anderem folgendes mitgeteilt: "In den letzten fünf Jahren wurde an der TU Dresden (9 Projekte, 5,1 Mio. Euro), der Universität Leipzig (2 Projekte, 171.000 Euro) sowie der TU Bergakademie Freiberg (3 Projekte, 429.000 Euro) in verschiedenen Projekten mit militärischem Bezug geforscht. Hinzu kommt das Leibnizinstitut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden (3 Projekte, 598.000 Euro). Das mit Abstand größte Projekt im Umfang von rund 2,3 Mio. Euro wird an der TU Dresden im Bereich der Posttraumatischen Stressbelastung und psychischen Störungen bei Soldaten betrieben."
Detaillierte Informationen zur Art der hier genannten Projekte findet man in der Antwort der sächsischen Staatsregierung auf die Anfrage der Grünen. Diese ist auf dem Server des Sächsischen Landtages abrufbar.

Weitere Links zum Thema:

Sonntag, 29. Dezember 2013

Department of Defence finances German University Research

Militärforschung an deutschen Universitäten

Im November ging mit großem Getöse eine Meldung über US-Militärforschung an deutschen Universitäten durch den deutschen Blätterwald. So berichtete die Süddeutsche Zeitung "US-Militär finanziert deutsche Forscher", Die Zeit Online  "Das US-Verteidigungsministerium hat deutsche Hochschulen und Forschungsinstitute mit Millionenbeträgen gefördert. Es geht auch um Forschung an Sprengstoffen und Drohnen", oder der NDR auf seiner Webseite "Militär-Forschung: Hochschulen schweigen". Differenziert fand ich den Kommentar der Wirtschaftswoche zum Aufreger des Monats: "Die Empörung über Forschungsprojekte des US-Militärs in Deutschland ist verlogen. Fragwürdig ist nicht die Kooperation zwischen Wissenschaft und Rüstung, sondern die Zivilklausel mancher Hochschulen."

Wo kommen diese Angaben auf einmal her? Einen ersten Hinweis liefern Daten des NDR. Dort findet man zwei PDF-Dokumente, die alle deutschen Einrichtungen auflisten, die direkt oder indirekt mit dem US-amerikanischen Verteidigungsministerium (Department of Defence) kooperieren: geheimerkrieg249.pdf und geheimerkrieg251.pdf. Die dort genannte Quelle ist usaspending.gov. 
Ja so geheim ist der Krieg dann wohl doch nicht. Die Daten sind auf einer öffentlichen Webseite für jedermann einsehbar. Schließlich ist die USA eine Demokratie und es gibt dort ein Gesetz über Informationsfreiheit (Freedom of Information Act) und damit sind solche öffentlich verwendeten Gelder auch in einer öffentlich zugänglichen Datenbank abrufbar. Man muss sich nur die Mühe machen dort nachzusehen. Der Einblick in die angeblich so supergeheime gefährliche Militärforschung ist also recht einfach. Man geht auf die Webseite der US-Regierung: usaspending.gov. Dann sucht man nach einem brauchbaren Begriff in Deutsch. Für deutschsprachige Universitäten wäre das z.B. das Stichwort "Universitat". Ja ohne Umlaut, das ist in Amerika nicht üblich.Dann schränkt man die Suche rechts im Auswahlfenster auf "By Agency / Department of Defense.." ein und erhält folgendes Antwortfenster:


http://usaspending.gov/search?form_fields={%22search_term%22%3A%22Universitat%22%2C%22dept%22%3A[%229700%22]}&sort_by=dollars&per_page=25



Damit sind natürlich nicht die anderen Forschungseinrichtungen (Fraunhofer, Leibniz, Max-Planck...) in Deutschland erfasst. Wer mag darf selbst weiter nach "supergeheimen Forschungsprojekten" suchen...