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Dienstag, 29. Dezember 2015

Breaking Bad - Moral and Philosophy

Das moralische Universum von Breaking Bad


So ist ein Artikel in "The Atlantic" überschrieben. Darin wird noch einmal ausführlich die Entwicklung von Walter White vom Highschool-Lehrer zum Drogenbaron rekapituliert. Walter überschreitet dabei alle Grenzen und schreckt nicht einmal davor zurück einem Kind etwas anzutun, wenn er es für notwendig hält. Allerdings ist sein Schicksal durch die Krebserkrankung vorgezeichnet und auch sonst wird in dieser Serie jede schlechte Tat bestraft und eine gute Tat keinesfalls belohnt.
Noch mehr über die ethischen Implikationen von Walter Whites Handlungen erfährt man in dem Artikel "The Haunting Philosophies of Breaking Bad" von  Idres Kahloon auf der Webseite der Institute of Politics der Harvard University.



Abbildung: Heisenberg alias Walter White (Zeichnung: Thomas B.)


In dem Text "Breaking Bad: The Inevitable Consequence – Was It What You Expected?" wird erläutert wie die Handlungen der Protagonisten zu unvermeidbaren Konsequenzen führen.

Abseits von Moral und Philosophie wird die Frage verhandelt welchen Einfluss die Serie auf das Drogengeschäft hat.

An anderer Stelle wird über das Staffelfinale berichtet: "...es war ein gänzlich befriedigendes Finale von Breaking Bad. Dabei wurden viele Fragen beantwortet und endgültig abgerechnet. Anders als in anderen Serien gab es keine Unklarheiten über Walters Ende: Er starb! Er starb genau dort im Meth-Labor von Jacks Gang. Dieser Schluss war perfekt, da er alle losen Enden verknüpfte, über die wir als Zuschauer so lange gerätselt hatten. Jetzt wissen wir, dass es endgültig vorbei ist." (Quelle: "Breaking Bad Series Finale Review: Truth and Consequences"von Tim Surette)



Abbildung: Imperial Business (Zeichnung: Thomas B.)

Donnerstag, 10. Dezember 2015

Aftermath of Breaking Bad

Nachwirkungen von Breaking Bad


Ty Mattson hat eine Serie von Postern zum Thema "Breaking Bad" entworfen. Abbildungen sind hier aus Copyright-Gründen nicht möglich, daher folgt dem Link und schaut selbst!


Eine eigenwillige aber originelle Analyse der verschiedenen Charaktere in Breaking Bad findet man auf der Webseite http://www.charactergrades.com.

Hier noch eine Zusammenstellung der "Breaking Bad Top 10  Szenen". Diese zeigen Schritt für Schritt die Wandlung vom Chemielehrer zum Drogenbaron.





Zur Warnung hier an alle Leser der Hinweis auf die Suchtwirkung und gesundheitliche Schäden bei der Einnahme von Methamphetamin! Weitere Informationen findet man in der Enzyklopädie der Drogen von Andreas Kelich unter dem Stichwort Methamphetamin.

Mittwoch, 22. Oktober 2014

How to create your own Infographic

Wie macht man eine Infografik?


Inzwischen kann man Infografiken auch selbst gestalten. Dazu gibt es verschiedene Softwarewerkzeuge im Internet. Damit können Sie ihre Geschäftsgrafiken und wissenschaftlichen Vorträge aufpeppen und mit einer ansprechenden grafischen Gestaltung dafür sorgen, dass wenigstens einige wichtige Details ihres Vortrages im Gedächtnis haften bleiben. Ein Teil dieser Software ist frei verfügbar. Andere Software wird als Testversion angeboten, bei denen man diese eine bestimmte Zeit kostenlos nutzen kann. Bei einigen Anbietern muss man für zusätzliche Optionen etwas bezahlen. Am besten Sie probieren selbst einmal aus, was für Ihre Zwecke geeignet sein könnte.


Abb. 1: Startseite von vizualize.me

Nachfolgend sind zehn kostenlose Tools zur Erzeugung von Infografiken aufgelistet. (Die Aufzählung stammt vom Creative Bloq.)
  1. Vizualize 
  2. Google Developers
  3. Easel.ly
  4. Piktochart
  5. Infogr.am
  6. Visual.ly
  7. InFoto Free
  8. Venngage
  9. Dipity
  10. Get About
Eine weitere Liste mit zehn frei verfügbaren Infographic Tools für soziale Medien finden Sie bei toptensocialmedia.com und eine noch viel längere Liste bei coolinfographics.com.



An dieser Stelle möchte ich ein paar eigene Versuche wiedergeben:


Abb. 2: Eine Mengengrafik zu diesem Blog in wenigen Minuten erzeugt mit Easel.ly


Abb. 3: Eine einfache Alternative wäre das Erzeugen einer Wortwolke mit Wordle.


 Abb. 4: Weil wir gerade so schön dabei sind, hier noch eine Grafik zum Thema "Breaking Bad" ebenfalls erzeugt mit mit Easel.ly.

Was man mit Infografiken alles anstellen kann, wie gut und einleuchtend damit auch komplexe Sachvrhalte darstellbar sind, sieht man sehr schön in dem Buch Around the World: The Atlas for Today.




Ergänzung im August 2015:

Inzwischen hat auch der Taschen Verlag eine Monographie zur Infografik herausgebracht: Understanding the World. The Atlas of Infographics von S. Rendgen und J. Wiedemann (Herausgeber). Das Buch hat ein großes Format und ist großartig in der Gestaltung. Teilweise sind Ausklapptafeln integriert, um komplexe Sachverhalte hinreichend zu visualisieren. Werfen Sie einen Blick in das Buch und lassen Sie sich begeistern!




Samstag, 15. März 2014

Primary Explosives in Breaking Bad

Sprengstoff bei Breaking Bad

Wer erinnert sich noch an den ersten Auftritt von Heisenberg? In der Fernsehserie Breaking Bad legte sich Walter White dieses Pseudonym für seine Tätigkeit als Drogenkoch zu. In der Mitte der ersten Staffel musste er mit dem Chef einer Rockergang über Zahlungsmodalitäten verhandeln. Dazu hatte er ein Päckchen weisser Kristalle mitgebracht. Diesmal war in dem Päckchen aber kein Crystal Meth, sondern Quecksilberfulminat. Mit nur einem einzigen dieser Kristalle löste er eine heftige Explosion aus und verschaffte sich den notwendigen Respekt für die weiteren Geschäftsverhandlungen. Die altertümliche Bezeichnung für diesen Explosivstoff ist Knallquecksilber. Diese Bezeichnung trifft es ziemlich gut, denn es handelt sich um einen Initialsprengstoff, der schon bei geringer mechanischer Belastung heftig explodiert.  

  Abbildung 1: Heisenberg alias Walter White (Zeichnung: Thomas B.)

Weitere Informationen über Initialsprengstoffe und andere Sprengstoffe findet man in dem Buch "Chemie für Ingenieure für Dummies" vom Verlag Wiley VCH. Hier ein kurzer Auszug aus dem Buch auf Seite 211: "Bleiazid, Pb(N3)2, und Quecksilberfulminat (Knallquecksilber), Hg(CNO)2, sind äußerst empfindlich gegenüber Wärme, Schlag oder Reibung und explodieren sehr leicht, wenn einer dieser auslösenden Faktoren einwirkt. Man verwendet diese Verbindungen daher als Initialsprengstoffe oder auch primäre Explosivstoffe, mit denen man die Detonation auf einen weniger empfindlichen sekundären Explosivstoff überträgt. Mit solchen und anderen Initialsprengstoffen werden zum Beispiel Sprengkapseln im Bergbau oder Zünder von Granaten gefüllt. Die beiden Verbindungen zerfallen bei der Detonation in folgender Weise:
Pb(N3)2 → Pb + 3 N2
Hg(CNO)2 → Hg + 2 CO + N2
Wenn Sie mehr über sekundäre Explosivstoffe erfahren wollen, schauen Sie bitte in Kapitel 19 »Nitroglycerin und Dynamit« und Kapitel 20 »Explosivstoffe« nach."

Die explosive Wirkung von Mischungen aus Ethanol, Salpetersäure und Silber oder Quecksilber wurde bereits im 17. Jahrhundert von den Alchemisten CorneliusDrebbel und Johann Kunckel von Löwenstern beschrieben. Edward Howard isolierte im Jahr 1800 als erster diese Verbindung und berichtete darüber in den Philosophical Transactions of the Royal Society 1800, 90 I, 204. Justus von Liebig und Joseph Louis Gay-Lussac beschäftigten sich mit der Knallsäure und deren Derivaten, hauptsächlich dem Silberfulminat. Dieses ist ähnlich explosiv wie das hier beschriebene Quecksilberfulminat. Weitere Untersuchungen in Zusammenarbeit mit Friedrich Wöhler führten schließlich zur Entdeckung der Isomerie. Die Originalmitteilung von Liebig und Gay-Lussac findet man unter dem Titel "Zerlegung des knallsauren Silberoxydes" in Poggendorffs Ann. Phys. Band 77, 1824, 87-116. Diese ist auch online abrufbar z.B. beim Internetportal journals@UrMEL von der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena oder bei Wileys Online Library.


 

Abbildung 2: Titelseite der Publikation "Zerlegung des knallsauren Silberoxydes"von 1824.

Obwohl Knallquecksilber seit mehr als 200 Jahren bekannt ist, wurde die Kristallstruktur dieser Verbindung erst 2007 aufgeklärt und veröffentlicht in Beck, Evers, Göbel, Oehlinger, Klapötke: "The Crystal and Molecular Structure of Mercury Fulminate (Knallquecksilber)" (Z. anorg. allg. Chem. 2007, Bd. 633, S. 1417–1422). Abbildung 3 zeigt die Molekülstruktur der Quecksilberfulminates Hg(CNO)2. Das Molekül wird aber durch zusätzliche Wechselwirkungen im Kristallgitter stabilisiert (Abbildung 4). Dabei findet eine Koordination der Sauerstoffatome von benachbarten Fulminationen am Quecksilber statt. Die Quecksilberionen erreichen dadurch die Koordinationszahl vier. Die Darstellung der Elementarzelle aus der Kristallstrukturanalyse findet man in Abbildung 5. Diese besteht aus Schichten von miteinander verbrückten Quecksilberfulminatmolekülen.

Abbildung 3: Molekülstruktur von Knallquecksilber (gelb - Quecksilber, grau - Kohlenstoff, rot - Stickstoff, blau - Sauerstoff)


Abbildung 4: Wechselwirkungen mit benachbarten Molekülen
 Abbildung 5: Schichtstruktur des Quecksilberfulminates im Kristallgitter

Samstag, 4. Januar 2014

Breaking Bad and it's place in pop culture

Breaking Bad und Popkultur

Die Serie Breaking Bad hat sich inzwischen einen festen Platz in der Populärkultur erobert. Egal ob T-Shirts, Poster, Kalender, Kaffeetassen oder Badesalz, alle möglichen Merchandise-Artikel von Heisenberg und der Serie sind inzwischen bei online-Versandhäusern erhältlich (siehe Abbildungen).




Wesentliche Kernaussagen der Serienfigur Walter White sind bei Youtube jederzeit abrufbar, so z.B. sein Ausspruch über Empire Business: "Jesse Du hast mich gefragt ob ich im Methgeschäft oder im Geldgeschäft wäre. Weder, noch. Ich bin im Imperiengeschäft."


Mehr Zitate, oder besser gesagt alle Zitate, aus Breaking Bad findet man bei Wikiquote.

Walters Motivation zum Drogenboss zu werden wird in dem nachfolgenden Videoclip verdeutlicht. Wichtige Schlüsselszenen aus der Serie zeigen seine Entwicklung noch einmal im Schnelldurchlauf. Angefangen vom ängstlichen Verlierer und Highschool-Lehrer, der in seinem Zweitjob die Autos seiner Schüler putzen muss um seine Familie über die Runden zu bringen, über seine Krebserkrankung, erste Kochversuche von Crystal-Meth, bis zum gnadenlosen Drogenboss der seine Partner nach Belieben manipuliert und seine Gegner ausschaltet: "Heisenberg".




Das Video zu einem fiktiven Konsolenspiel im Lego-Stil findet man hier. Das Video hatte bei Youtube bereits mehr als zwei Millionen Klicks und kann daher als sehr populär bezeichnet werden! Die Firma LEGO hat damit übrigens nichts zu tun. Soweit ich das beurteilen kann, ist das Video von Brian Anderson weitgehend am Computer entstanden und verwendet lediglich die optische Aufmachung von Lego-Figuren. Einen kurzen Bericht über die Entstehung des Videos findet man bei Wired.







Wer immer noch nicht genug hat von Breaking Bad kann hier weiter lesen:
  • Intime Details von den Dreharbeiten bei Breaking Bad bei Huffington Post
  • Die Firma Citizen Brick verkauft ein "Breaking Baf Meth Lab-Spielzeug Set" für 250 US-Dollar. (Äh, sorry es ist schon ausverkauft, aber man kann den Bericht darüber bei Businessinsider lesen.) Auch hier gilt wieder: Die Firma LEGO hat nichts damit zu tun! Einige Reaktionen auf den Verkauf dieses grenzwertigen Spielzeugs findet man bei Daily Mail online.


Samstag, 28. Dezember 2013

Breaking Bad Season 5

Elektromagneten, Schädlingsbekämpfung und Empire Business - die fünfte Staffel von Breaking Bad

Die ersten acht Folgen der fünften Staffel liefen im Dezember auf Arte. Diesmal gibt es eher weniger über Chemie zu lernen, dafür etwas Physik. In der Folge "Lebe frei oder stirb" (Folge 47) löschen Walter und Jesse die Festplatte eines Laptops in der Asservatenkammer der Polizei. Dazu verwenden sie einen Elektromagneten vom Schrottplatz. Dieser ist an 21 in Reihe geschaltete Autobatterien mit je 12 Volt (= 252 Volt) angeschlossen. Dazu sind noch einmal 21 Batterien parallel geschaltet, um die Stromstärke zu erhöhen.
Für ihre weitere Drogenproduktion nutzen Walter und Jesse eine Schädlingsbekämpfungsfirma ("Vamonos Pest") als Tarnung. Die Schädlinkgsbekämpfer hüllen ganze Wohnhäuser in grün-gelbe-Kunststoffplanen ein und räuchern das Ungeziefer mit Sulfurylfluorid (SO2F2) aus. In Folge 49 ("Gefahrenzulage") sieht man kurz eine Zeichnung der mobilen Produktionsanlage die sie nun verwenden. Allerdings waren keine Einzelheiten zu erkennen, daher kann an dieser Stelle auch nichts darüber berichtet werden.
Sehr vielversprechend ist die Schlusszene der Folge 54 ("Gliding over All"). Schwager Hank von der DEA ist zu Besuch bei Walter. Er bekommt in Walters Haus zufällig ein Buch in die Finger in dem eine Widmung steht. Das Buch heisst "Leaves of Grass" von Walt Whitman und die Widmung lautet folgendermaßen: 
TO MY OTHER FAVORITE
W.W.
 IT'S AN HONOUR WORKING WITH YOU.
FONDLY G.B.
Die Widmung stammt von dem inzwischen toten Drogenkoch Gale Boetticher. Hank wird beim Lesen dieser Widmung schlagartig klar, wie alles zusammenpasst und wer Heisenberg ist. Wir dürfen auf die letzten acht Folgen gespannt sein...
 
Wer noch mehr Informationsbedarf hat, schaut bei Wikipedia nach, dort gibt es auch einen Episodenguide mit kurzen Inhaltsbeschreibungen aller Folgen. Außerdem existiert auch ein Wiki speziell für Breaking Bad (siehe Abbildung)!


http://breakingbad.wikia.com/wiki/Breaking_Bad_Wiki


Sonntag, 3. März 2013

Themes in this blog

Wer liest diesen Blog eigentlich und welche Themen sind interessant?

Nachfolgend ist die Statistik der Suchbegriffe mit dem Stand vom 01.03.13 für diesen Blog wiedergegeben. also nach welchen Begriffen sucht meine Kundschaft, wenn sie auf meinem Blog fündig wird?

david hahn 627
chemie blog 152
david hahn reaktor 77
knallquecksilber breaking bad 76
atomreaktor 73
breaking bad chemie 56
siedewasserreaktor 56
autobatterie breaking bad 54
flusssäure leiche auflösen 40
siedewasserreaktor aufbau 32

Wenn wir uns die von Blogger gelieferte Statistik etwas näher ansehen, so können wir drei Themenkomplexe ausmachen, die immer wieder gesucht werden:
  • David Hahn - den radioaktiven Boyscout mit 627 + 77 = 704 Seitenaufrufen (Label zum Aufrufen aller diesbezüglichen Artikel: Golden Book)
  • Die Fernsehserie Breaking Bad mit 76 + 56 + 54 + 40 = 226 Seitenaufrufen (Label: Breaking Bad)
  • Atomreaktoren in Folge der Ereignisse in Fukushima sind ebenfalls von Interesse gewesen mit 73 + 56 = 129 Seitenaufrufen (Label: ).
  • Die allgemeine Suche nach Blogs über Chemie spielt auch eine Rolle (152 Seitenaufrufe)
Bei Blogger gibt es auch einige Informationen von welchen Webseiten aus auf diesen Blog zugegriffen wird. Dafür habe ich drei etwas überraschende Beispiel herausgegriffen: Die Suche nach der "David Hahn-Story" führt meine Statistik gnadenlos an, da gibt es nichts zu deuten. Verweisende URLs sind unter anderem ein Diskussionsforum für Laserfreaks und ein Forum für  analoge Elektronik und Schaltungstechnik unter dem Eintrag "Eigenbau-Atomkraftwerk". Die Fernsehserie Breaking Bad wird intensiv auf einer Unterseite von animexx.onlinewelten.com diskutiert und dabei auf diesen Blog verwiesen. Eigentlich handelt es sich bei dieser Webseite um einen Online­club, der allen Freun­den von Anime, Manga und japa­nischer Kultur offen steht (!). Das schönste Zitat von der genannten Seite an dieser Stelle: "Zum Schluss möchte ich auf diesen coolen Chemieblog verweisen: http://anorg-chemie.blogspot.de/ Er ist sozusagen ein Stück Literatur."

      Mittwoch, 16. Januar 2013

      Breaking Bad and Meth Abuse in America

      Nachträge zu "Breaking Bad"


      Die Chemie in der Fernsehserie wird von Anne Marie Helmenstine, auf der Webseite chemistry.about.com näher beleuchtet. Ähnliches habe ich in den früheren Einträgen mit dem Label "Breaking Bad" ebenfalls beschrieben. 



      Das Geschehen in der Fernsehserie wurde von der Realität eingeholt: Ein Chemielehrer an einer Junior-High School in Texas wurde wegen Herstellung und Vertrieb von Crystal-Meht verhaftet. Den Zeitungsbericht findet man bei DailyMail Online.



      Die synthetische Droge "Crystal Meth" steht im Mittelpunkt der US-amerikanischen Fenrsehserie "Breaking Bad". Auf der Webseite "Nursing Schools" wird die Popularität der Fernsehserie genutzt, um die negativen Auswirkungen der Konsums dieser illegalen Droge auf die menschliche Gesundheit plastisch zu beschreiben (siehe nachfolgende Grafik).

      Breaking Bad and Meth Facts
      Quelle der Abbildung: Nursing Schools Site

      Einen kurzen Kommentar dazu findet man auf der Webseite "ScreenRant". 

      Samstag, 24. November 2012

      Breaking Bad ist zurück

      Wie kocht man Crystal Meth?

      Diese Frage wird in der Serie "Breaking Bad" zwar nicht umfassend beantwortet, es gibt aber immer wieder Hinweise auf die verschiedenen Synthesemöglichkeiten. Mehr darüber findet man in den früheren Blogeinträgen mit dem Label "Breaking Bad". Mit Absicht werden von den Machern der Serie wichtige Details  ausgespart. So wird z.B. niemals erwähnt, dass das verwendete Methylamin ein Flüssiggas ist! Der Siedepunkt von  -6 °C erfordert schon besondere Maßnahmen in der Handhabung. Nebenbei wird auch einmal Thoriumnitrat erwähnt, welches Jesse besorgen soll (siehe Eintrag vom 3. November 2010). Dessen Beschafffung dürfte nahezu unmöglich sein, da es hoch giftig ist und für Konsumenten in keiner Form käuflich zu erwerben ist. Na gut, winzige Mengen waren füher in Glühstrümpfen für Gaslampen (also z.B. gasbetriebene Campinglaternen) enthalten. Aber falls man solche Glühstrümpfe überhaupt noch bekommt, dürfte es schwierig werden, die benötigte Menge Thoriumnitrat daraus zu gewinnen.

      Die 4. Staffel der Serie kommt zur Zeit auf Arte, immer freitags. Bisher kam nicht viel Chemie vor. In der ersten Folge "Das Teppichmesser" werden einige Aspekte kurz angesprochen, aber nicht weiter erklärt. Walter: "Ich wette, er vergisst das Aluminium. Du hast nämlich keine Ahnung was Du da tust." Etwas später die Tirade von Walter: "Bitte sagen Sie mir: Katalytische Hydrierung, ist es protisch oder aprotisch? Ich habs nämlich vergessen. Und wenn unsere Reduktion nicht stereoselektiv ist, wie kann dann unser Produkt enantiomerenrein sein? Bei 1-Phenyl-1-hydroxy-2-methylaminopropan, das natürlich chirale Zentren an C1 und 2 der Propankette enthält, wird durch die Reduktion zu Methamphetamin welches chirale Zentrum eliminert? Ich habs nämlich vergessen."
      (Kleine Aufgabe zum Knobeln am Wochenende. Wer Hilfestellung braucht, schaut die anderen Einträge mit dem Label "Breaking Bad" an.)


      4. Folge "Abgehakt" (Bullet Points)
      Hank Schrader zeigt Walter White und seinem Sohn sein neues Hobby - Minerale sammeln. Hank: "Das da ist Rhodonit, das ist Manganinosilikat." Walter White Junior: "Cool, wodurch ist das so rosa?" Hank: "Das kommt von dem Mangan, denn das - das oxidiert, so wie Rost." Walter ergänzt daraufhin - und hier kommt wieder der Highschool-Lehrer durch: "Genau, Mangan kann eine Oxidationsstufe zwischen -3 und +7 haben, wobei es sich immer anders verfärbt, violett, grün, blau. Aber die stabilste Stufe ist +2 und da ist es normalerweise blaßrosa, deshalb." Hank: "Genau, was auch immer er gesagt hat."
      Im weiteren Verlauf der Folge blättert Walter das Notizheft des toten Gale durch, während er sich mit Hank unterhält, und man sieht kurz einige Formeln zur Methamphetamin-Synthese: Die Reduktion von 1-Phenyl-1-hydroxy-2-methylaminopropan mit Iodwasserstoff und rotem Phosphor und alternativ die gleiche Reaktion mit Lithium oder Natrium als Reduktionsmittel in flüssigem Ammoniak.



      10. Folge "Prost!" (Salud)
      Jesse, Gus und Mike sind nach Mexiko geflogen. Jesse soll den Mitarbeitern des mexikanischen Drogenkartells zeigen, wie man Meth kocht. Zuerst soll er Phenylessigsäure herstellen, hat jedoch keine Ahnung, wie das geht. Er sagt leise zu Gus: "Sehn Sie, ich hol meine Phenylessigsäure aus dem Faß mit der Biene drauf, dadurch weiß ich was ich nehmen muß." Der Chemiker des Kartells glaubt, dass Jesse keine Ahnung hat. Solche Unkenntnis kann tödlich enden! Jesse gelingt es jedoch, sich durch einen großmäuligen Auftritt aus der Situation zu retten. Er verlangt von den Kartellchemikern, dass sie ihm gefälligst die Phenylessigsäure herstellen. Schauen wir uns gleich mal an, wie man diese Verbindung aus einfachen Ausgangsstoffen herstellt. Entsprechende Arbeitsvorschriften findet man z.B. im Organikum.

       
      Zunächst geht man von Toluen aus, welches radikalisch chloriert wird (Reaktion 1). Dabei braucht man Chlorgas, ein tödliches Atemgift. Die Anmerkung "SSS" auf dem Reaktionspfeil bedeutet, dass man diese Reaktion in Siedehitze und mit Sonnenlicht durchführt, damit die Seitenkette chloriert wird ("SSS-Regel"). Da es sich um eines radikalische Chlorierung handelt ist diese  nicht selektiv und es entsteht ein Produktgemisch, so wie in der Gleichung angedeutet. Aus diesem Produktgemisch muss man das Benzylchlorid abtrennnen. Dieses kann man dann weiter mit Natriumcyanid (ebenfalls ein tödliches Gift!) in verdünntem Ethanol zu Benzylcyanid umsetzen (Reaktion 2). Die letzte Reaktion (3) ist dann relativ harmlos und erfordert nur noch die Hydrolyse des Carbonsäurenitrils mit einer verdünnten Säure, dann hat man die gewünschte Phenylessigsäure.
      Alternativ könnte man die Phenylessigsäure aus Mandelsäure durch Reduktion mit Kaliumiodid, rotem Phosphor und Phosphorsäure herstellen (siehe Gleichung 4). Die Mandelsäure dürfte allerdings hierfür viel zu teuer sein.



      Umgang mit Chlorgas, Natriumcyanid und rotem Phosphor ist jedenfalls nichts für Laien am heimischen Herd. Entsprechende Versuche dürften im wahrsten Sinne tödlich enden. Also Finger weg von diesen Synthesen!



      Links:

      Samstag, 29. Oktober 2011

      Breaking Bad

      Die nächste Staffel von Breaking Bad läuft zur Zeit dienstags, ab 22.00 Uhr auf Arte. Nicht verpassen! Bisher kam wenig Chemie vor. Nur ein kurzer Disput in der Folge "Grünes Licht" zwischen Walter und Jesse über die richtige Art die Schiff-Base zum Amin zu reduzieren. Walter: "Was hast Du zur Reduktion genommen? Platindioxid?" [Gemeint ist wahrscheinlich Platindioxid als Katalysator plus Wasserstoff.] Jesse: "Nein, Quecksilber-Aluminium-Amalgam." Walter ist daraufhin sehr erbost, dass jemand es wagt seine Synthesen einfach nachzuarbeiten und dann auch noch eigenmächtig Änderungen an seiner Synthesevorschrift vornimmt. Die vollständige Synthese findet ihr in einem älteren Eintrag zum Thema. Oder ihr schaut euch alle Posts von mir zu diesem Themengebiet an.

      Einen Kommentar zu den Familienwerten in der Serie gibt es auf diesem Blog.

      Hier noch ein Zitat von Walter White: "Ich habe nur Respekt vor der Chemie. Die Chemie muss man respektieren." 

      Mittwoch, 3. November 2010

      Breaking Bad - Fortsetzung

      Für den ersten Teil scrollen Sie bitte nach unten.

      Episode 7: A No-Rough-Stuff-Type Deal

      Wie kriegt man das Schloss eines Lagerhauses auf?
      Mit einer Thermit-Mischung. Diese besteht im Wesentlichen Eisenoxid und Aluminiumpulver. Man verwendet diese Mischung hauptsächlich dazu, Eisenbahn- und Straßenbahnschinen vor Ort zusammenzuschweissen.
      Fe2O3   +   Al  --->  Fe   +  Al2O3  +  sehr viel Hitze

      Wie stellt man viel Methamphetamin her?
      Walter braucht in dieser Folge eine neue Syntheseroute für das "Meth", damit er größere Mengen herstellen kann. Dafür hat er schon eine Synthese in petto. Pinkman muss ihm allerhand Zutaten besorgen unter anderen Thoriumnitrat! Das dürfte es sicher NICHT in der lokalen Drogerie geben. Die Syntheseroute kommt mir schon ein wenig seltsam vor. Eine Recherche in der Fachliteratur zeigt allerdings, dass es ein U.S. Patent von 2007 gibt wo man als Katalysatoren Thoriumoxid und Manganoxid auf einem inerten Träger verwendet (z.B. Bimsstein). Als Ausgangsstoffe dienen Phenylessigsäure und Essigsäure. Die Reaktion wird in der Gasphase (Röhrenofen) durchgeführt. Einzelheiten sind im Patent beschrieben. Die Synthese ist allerdings sicher nicht so einfach wie man glauben könnte. Man muss den Katalysator aus Thoriumnitrat (hochgiftig, radioaktive Zerfallsprodukte!!!) herstellen, eine Apparatur für eine Gasphasenreaktion mit einem Röhrenofen bauen, stunden- oder tagelang die Reaktion unter Aufsicht laufen lassen, das erste Zwischenprodukt reinigen, anschließend mit gasförmigem Methylamin umsetzen, das zweite Zwischenprodukt mit Lithiumaluminiumhydrid reduzieren und das Endprodukt aufarbeiten, reinigen und kristallisieren. Nichts was sich ein Laie ohne Vorkenntnisse vornehmen sollte.

      Die Reaktionen im Einzelnen:

      Die Katalysatorherstellung ist im Patent beschrieben und entspricht einer typischen Vorschrift, wie man einen Katalysator mixt. Man nimmt eine wasserlösliche Verbindung, hier Thoriumnitrat, löst diese in Wasser, läßt die Lösung in den Träger einziehen und erhitzt das Trägermaterial danach auf eine vorgegebene Temperatur. Dabei zersetzt sich das Thoriumitrat zu Thoriumoxid. Zwischendurch wird noch das Manganoxid hinzugefügt.

      Die Herstellung von Methylbenzylketon erfolgt bei 450 °C im Röhrenofen. Diese Reaktion wird in der Folge kurz gezeigt:


      Was nicht gezeigt wird, ist die Bildung der Schiffbase aus Methylbenzylketon und dem gasförmigen (!) Methylamin und die Reduktion des Imins zum Amin. Eventuell kann man auch eine wässrige Lösung vom Methylamin nehmen, das weiss ich nicht genau.
      Hierbei entsteht das Methampehtamin als Racemat. Ist also nicht ganz so hoch wirksam wie das Produkt aus den Hustenpillen. Alles in allem schon ein anspruchsvolles "Präparat".

      Season 2, Episode 1: Seven Thirty-Seven 

      Wie beseitigt man einen durchgeknallten Drogendealer?
      Mit Rizin, so ist zumindest der Plan.

      Season 2, Episode 9: 4 Days Out 

      Walter und Jesse kochen in der Wüste drei Tage lang Drogen. Danach ist allerdings die Autobatterie leer, da Jesse den Schlüssel in der Zündung stecken ließ. Sie sitzen fest. Ein Versuch, den Van mit Hilfe des Stromgenerators zu starten, scheitert kläglich. Der Generator fackelt dabei ab. Als sie am Verdursten sind, kommt ihnen schließlich eine rettende Idee. Sie bauen sich selbst eine Batterie. Walters chemische Kenntnisse retten den Beiden wieder einmal den Hintern.

      Hier das Batterierezept, allerdings ohne Garantie, dass es wirklich funtkioniert.
      Anode:   Zn   --->   Zn2+   +   2 e-
      Kathode:   HgO   +   H2O   +   2 e-   --->   Hg   +   2 OH-
      Die beiden Kammern der Zelle werden durch einen Schwamm voneinander getrennt, der mit Kaliumhydroxid-Lösung getränkt wird.

      Sehr schön auch der Dialog der beiden als es um den Bau der Zelle geht. Walter: "Und welches Element nehmen wir, um den Strom abzuleiten?" Dabei hält er Jesse ein Stück Kupferdraht vor die Nase.
      Jesse: " Yo Man ...[Pause, er denkt offensichtlich angestrengt nach]...Draht, das isses."
      Walter: " Nein, das ist Kupfer!"

      Donnerstag, 28. Oktober 2010


      Breaking Bad

      Diesen Monat startete die neue amerikanische Fernsehserie auf Arte.

      Der Inhalt ganz kurz: Walter White ist ein unscheinbarer High-School-Lehrer, der nach der Diagonse Lungenkrebs zu haben, beschließt Drogen herzustellen und auf diese Weise seine Familie für die Zeit nach seinem Tod finanziell abzusichern. Mehr zum Inhalt der Serie finden Sie auf Wikipedia oder in der Internet Movie Database.
      Faszinierend ist für mich vor allem, wie interessant und spannend Chemie in dieser Serie herüber gebracht wird. Ich glaube keine Serie hat das je zuvor in dieser Weise geschafft. Hier einige Beispiele, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

      Hinweis: Versuchen Sie keine der hier beschriebenen Reaktionen nahzuvollziehen! Sie würden damit gegen zahlreiche Gesetze verstossen, z.B. das Betäubungsmittelgesetz oder das Sprengstoffgesetz!

      Episode 1: Pilot

      Wie kocht man Crystal Meth?
      Im Pilotfilm werden wir mit der grundsätzlichen Methode bekannt gemacht, wie Walter White N-Methylamphetamin herstellt. Er nimmt roten Phosphor, Iodwasserstoffsäure und Pseuoephedrin aus Hustentabletten. Durch Reduktion entsteht das gewünschte Methamphetamin, auch Meth oder Crystal genannt.

      Es gibt außerdem größere Probleme mit Drogenhändlern, die ihn umbringen wollen. Also mischt er kurzerhand, Wasser mit rotem Phosphor in der Hitze. Dabei entsteht hoch giftiges Phosphin. Die beiden Drogenhändler werden durch das Giftgas ausser Gefecht gesetzt. Einer der beiden stirbt gleich.
      P4   +  6 H2O   +   Hitze   --->   PH3   +   3 H3PO2


      Episode 2: Cat's in the Bag...

      Wie beseitigt man tote Gegner ohne Spuren zu hinterlassen?
      Auch diese Methode ist sehr spezifisch für Walter White. Sein Partner soll die Leiche des Drogenhändlers in einer Plastikwanne mit Flusssäure auflösen. Da er keine passende Plastikwanne aus LDPE (Merke: "Low Density Polyethylene") im Baumarkt findet, nimmt er einfach die Badewanne zu Hause. Die Katastrophe passiert binnen kürzester Zeit. Die Flusssäure frisst sich durch die Badewanne und den Fußboden, so dass der ganze Schlamassel eine Etage nach unten stürzt. Das Ganze ist an dieser Stelle sicher stark übertrieben, eine Leiche aufzulösen geht sicher nicht innerhalb von Stunden und Wanne und Fußboden werden auch nicht sooo schnell durchgefressen. Das war aber sicher aus dramaturgischen Gründen notwendig, die Handlung an dieser Stelle so stark zu verdichten.

      Episode 4: Cancer Man

      Wie legt man das Auto eines Angebers lahm?
      Auch hier ist der Erfindungsreichtum von Walter bewundernswert. Kurzerhand nimmt er an der Tankstelle den Scheibreiniger, macht ihn schön nass und steckt ihn zwischen die Pole der Autobatterie. Es gibt einen schönen Funkenregen und kurz darauf fängt das gesamte Auto Feuer.

      Episode 6: Crazy Handful of Nothin'

      Wie verbreitet man Angst und Schrecken beim Drogenbaron des Viertels?
      Walter bringt ihm ein Päckchen mit Knallquecksilber (ein Initialsprengstoff !) vorbei. Der Drogenbaron denkt es ist noch mehr Crystal. Allerdings demonstriert ihm Walter die Wirksamkeit des Mitgebrachten indem er einen großen Kristall auf den Fußboden schleudert. Die Wucht der Explosion lässt die Fensterscheiben bersten und setzt die Leibwächter kurzzeitig außer Gefecht. Der Drogenboss ist beeindruckt und geht auf Walters Forderungen ein. Kommentar: Es wäre selbstmörderisch mit einer Tüte Knallquecksilber in der Brusttasche durch die Gegend zu fahren. Der Wendepunkt in der Handlung war aber äußerst eindrucksvoll.

      Knallquecksilber stellt man aus elementarem Quecksilber, Salpetersäure und Ethanol her. In einer komplizierten Reaktion bildet sich das Quecksilber(II)-fulminat, das Quecksilbersalz der Knallsäure. Dieses ist ein Initialsprengstoff, kann also heftig und plötzlich explodieren. Nachfolgend eine Bruttogleichung, die den Mechanismus der Produktbildung allerdings nicht beschreibt:
      Hg + CH3-CH2-OH + 18 HNO3 + 18 H+   --->   Hg(CNO)2 + 16 NO2 + 21 H2O