Samstag, 9. Februar 2019

How to look serious with Predatory Open Access

Open Access als Geschäftsmodell

Über betrügerische Open Access Verlage haben wir bereits in den Nachrichten aus der Chemie berichtet (Open Access – kostenlos oder sinnlos? Nachrichten aus der Chemie 64, 2016, 1087).
Fast täglich erhalte ich E-Mails, die mich zur Publikation in hoch angesehenen und teilwiese völlig neuen Open-Access-Journalen animieren wollen. Zum Glück landen die meisten davon direkt im Spam-Filter und die restlichen kann ich inzwischen ganz gut ignorieren.
Letztens fiel mir jedoch eine solche E-Mail besonders auf. Als Absenderadresse war angegeben: "Third Floor, 207 Regent Street, London". Ich dachte bei mir: Das ist doch mitten im Herzen von London, Regent Street ist eine der Hauptgeschäftsstraßen. Dort ging ich früher gern auf einen Schaufensterbummel. Wie kann sich ein unbekannter Verlag eine solch teure Adresse leisten? Die Eingabe dieser Adresse in die Suchmaske einer Suchmaschine fördert eine Anzahl aufschlussreicher Treffer zutage: Man erhält sofort mehrere Webseiten mit Mailing-Service-Diensten angezeigt.

Das bedeutet: Die Adresse gibt es. Man kann dort auch Post hinschicken. Diese wird dann an den eigentlichen Empfänger weiter geleitet. Es ist also eine Briefkastenfirma, die sonst wo sitzen kann. Ein Büro dieses Verlages wird man dort wohl nicht finden...




Abbildung: William Hogarth - Wahlpropaganda (Quelle: Wikimedia Commons)

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