Samstag, 15. Juni 2024

Planar tetracoordinate Silicon

Planar tetrakoordiniertes Silicium

Verbindungen mit planar tetrakoordiniertem Kohlenstoff und Phosphor wurden bereits Ende der 1990er Jahre beschrieben (siehe z.B. Angew. Chem. 109, 1997,840-856Angew. Chem. 112, 2000, 511-512).

2021 berichteten zwei Arbeitsgruppen unabhängig voneinander über planar tetrakoordinierte Siliciumverbindungen. Da es inzwischen immer mehr Literatur zu diesem Thema gibt und dies ein Thema mit vielversprechenden Möglichkeiten ist, möchte ich hier auf die ersten Arbeiten zu diesem Thema hinweisen.  

Filippou und Mitarbeiter haben eine Serie von faszinierenden zweikernigen Komplexverbindungen erzeugt. Im abgebildeten Beispiel (Abb.1) werden die beiden Molybdänatome werden von einem Siliciumatom (rot) und einer Acetyleneinheit (blau) überbrückt. Die Koordinationsgeometrie des Komplexes zwingt das Siliciumatom in eine planare Geometrie. Literaturstelle: J. Am. Chem. Soc. 143, 2021, 420–432.

 
Abbildung 1: Planar vierfach koordiniertes Siliciumatom in einem zweikernigen Molybdänkomplex nach J. Am. Chem. Soc. 143, 2021, 420–432.


Eine andere Herangehensweise entwickelten Ebner und Greb (Literaturstelle: Chem 7, 2021, 2151-2159). Sie verwendeten einen makrocyclischen vierzähnigen Stickstoffliganden und waren damit in der Lage einen kristallinen Komplex mit einem planaren vierfach koordiniertes Siliciumatom zu isolieren (Abb. 2 und 3). 


Abbildung 2: Planar vierfach koordiniertes Siliciumatom in einer Komplexverbindung mit makrocyclischen Liganden nach Chem 7, 2021, 2151-2159.

 


Abbildung 2: Darstellung der Molekülstruktur der Verbindung aus Abbildung 2. (Abbildung erzeugt mit dem CIF-File zur Publikation CCDC-Nummer 2042939.

 

Übrigens wurde bereits 1980 über eine Verbindung mit planar vierfach koordiniertem Silicium berichtet: Das Tetraphenylporphinatosilicium in Koord. Khim. (Russ.) (Coord.Chem.) 6 (1980) 936. So steht es zumindest in der Cambridge Structure Database unter dem Reference-Code PHPRSI.


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