Donnerstag, 2. Januar 2014

How the Sowjets got the nuclear bomb

Wie die Sowjets zur Atombombe kamen

Letztens las ich das Buch "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" von Jonas Jonasson. Absolut unterhaltsam und teilweise mit lakonischem Humor durchsetzt wird die Geschichte des 20. Jahrhunderts abgehandelt. Die Hauptfigur Allan Karlsson erlebt alle großen Ereignisse dieses Jahrhunderts aus seiner ganz speziellen Perspektive.


Unter anderem wird dem Leser in diesem  Schelmenroman weissgemacht, dass Allan Karlsson den Sowjets ein paar entscheidende Details zu Bau der Atombombe verraten haben soll. Gut er war betrunken und in einem russischen U-Boot zweihundert Meter unter der Ostsee unterwegs, da kann man sich schon mal verplappern. Als Dank erhielt er dann auch gleich 30 Jahre in einem Besserungsarbeitslager. Aber ich sollte nicht zu viel von der Handlung des Romans verraten... Ich bin mir jedenfalls sicher, dass diese Geschichte nicht stimmt. 

Soweit ich weiss, wurden Ethel und Julius Rosenberg in den 1950er Jahren wegen Atomspionage für die Sowjetunion zum Tode verurteilt. Allerdings war deren Leistung als Atomspione wohl eher gering. Einen entscheidenden Anteil an der Weitergabe der Atombombentechnologie hatte hingegen Klaus Fuchs. Er arbeitete am Atombombenprojekt in Los Alamos mit und war maßgeblich an der Entwicklung der ersten Plutoniumbombe ("Fat Man") beteiligt. 1946 kehrte er nach Großbritannien zurück und arbeitete im Kernforschungszentrum Harwell an der Entwiclung von Atomreaktoren. 1950 wurde er als sowjetischer Spion enttarnt und zu 14 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Immerhin "nur" eine Gefängnisstrafe; in den USA wäre er sehr wahrscheinlich hingerichtet worden. Er saß tapfer neun Jahre ab, bis er 1959 begnadigt wurde. Daraufhin reiste er in die DDR aus, was von erheblicher Aufmerksamkeit in den Medien begleitet wurde. Bis 1974 war er stellvertretender Direktor des Zentralinstitut für Kernforschung der DDR in Rossendorf und leitete den Bereich Theoretische Physik. 1963 wurde er zusätzlich als Professor an die TU Dresden berufen. In der DDR war er Mitglied des ZK der SED und im Präsidium der Akademie der Wissenschaften. Er starb er 1988 (Kurzbiographie zum 100. Geburtstag im Neuen Deutschland).

Auch heute noch wird Kernforschung an der TU Dresden betrieben. Diese steht allerdings unter parlamentarischem Beschuss durch die Grüne Landtagsfraktion. Darüber wurde bereits in diesem Blog berichtet. Das Forschungszentrums Rossendorf hat inzwischen einen deutlichen Wandel seines Forschungsprofils durchgemacht. Unter den Überschriften "Energie, Gesundheit und Materie" verbirgt sich eine recht weit gefächerte Palette von Forschungsaktivitäten.


http://www.hzdr.de/db/Cms?pOid=10362&pNid=159

Abb.: Webseite des Forschungszentrums Dresden-Rossendorf.

Keine Kommentare: