Forschungsdaten hinterlegen, speichern und veröffentlichen
Die sächsischen Universitäten TU Dresden, Uni Leipzig, TU Chemnitz und TU Bergakademie Freiberg fordern in ihren Richtlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis die Aufbewahrung von Forschungsdaten ("Primärdaten") für eine Dauer von mindestens zehn Jahren. Dies geschieht in Anlehnung an entsprechende Richtlinien der DFG. Verantwortlich für die Aufbewahrung der Daten sind die einzelnen Wissenschaftler.
Die Sächsische Landesbibliothek -Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) stellt für diesen Zweck den QUCOSA-Server zur Verfügung. Dort können bereits heute verschiedenste Textdokumente hinterlegt werden. In Zukunft sollen jedoch auch die Primärdaten hinterlegt werden. Dabei kann es sich um Daten in sehr unterschiedlichen Formaten handeln: Messdaten von Spektrometern, Diffraktometern und anderen Analysegeräten, experimentelle Daten, Versuchsprotokolle und vieles mehr.
Im vorigen Jahr startete ein Projekt zur "Langzeitarchivierung und Veröffentlichung von
Forschungsdaten". Abgekürzt wird dieses Projekt als "OpARA", abgeleitet von „Open
Acess Repository and Archive". Es handelt sich um ein Verbundprojekt zwischen dem Zentrum für Informationsdienste und
Hochleistungsrechnen der TU Dresden, dem Universitätsrechenzentrum
der TU Bergakademie Freiberg und der SLUB. OpARA soll ein disziplinübergreifendes Repositorium und Langzeitarchiv für Forschungsdaten bereitstellen, das den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Sachsens zur Verfügung steht. (Quelle: Pressemitteilung der TU Freiberg bzw. Webseite der TU Dresden.)
Ziel ist es, diese Daten unter Open-Access-Bedingungen zu hinterlegen. Auf jeden Fall halte ich das für eine gute Sache. Dann kann es uns nicht mehr so gehen wie Isaac Newton, dem aufgrund eines Missgeschicks Unterlagen aus zwanzig Jahren Arbeit verbrannten (so erzählt zumindest eineLegende).
Abbildung: Sir Isaac Newton versucht verzweifelt seine Primärdaten zu retten, nachdem sein Hündchen (Mitte unten) diese aus Versehen in Flammen setzte (Quelle: Wikimedia Commons).
Inzwischen bietet auch Elsevier eine Lösung für das Hinterlegen von Forschungsdaten an. Seit Dezember 2014 können in der Open-Access-Zeitschrift "Data in Brief" Datensätze direkt veröffentlicht werden. Das kostet dann natürlich eine entsprechende Gebühr, siehe "Hinweise für Autoren".
Ich bin gespannt, wie sich die Sache mit den Forschungsdaten weiter entwickelt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen