Silperison - ein neuartiges Muskelrelaxans
Tolperison und Eperison werden als Muskelrelaxantien verwendet.
Eperison ist ein zentral wirksamer muskelrelaxierender Arzneistoff. Zusätzlich verfügt Eperison über eine analgetische Wirkkomponente. Diese Effekte werden auf molekularer Ebene mit einer Hemmung von spannungsabhängigen Natrium- und Calciumkanälen und mit einer Hemmung der Freisetzung von Transmittern in Verbindung gebracht. Während klinischer Studien wurden Benommenheit, Schwindel, Gleichgewichtsstörungen, Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen als unerwünschte Nebenwirkungen beobachtet. Das Mittel ist in Europa und Nordameriak noch nicht zur Therapie zugelassen. Eperison wird aber in China, Indien, Indonesien und Japan, zur Behandlung muskulärer Verspannungen, Hexenschuss und spastischer Lähmungen verwendet. (Quelle: Wikipedia)
Tolperison ist ein zentral wirksames Muskelrelaxans zur Behandlung von Muskelkrämpfen der Skelettmuskulatur. Im Gegensatz zu anderen Muskelrelaxanzien wirkt Tolperison nicht dämpfend und soll keine Müdigkeit hervorrufen. In Europa darf das Arzneimittel nur noch bei einer Spastizität nach einem Schlaganfall eingesetzt werden, da es während der Behandlung zu schweren Überempfindlichkeitsreaktionen kommen kann. (Quelle: Pharmawiki)
Die Strukturformeln von Eperison und Tolperison sind in Abbildung 1 dargestellt. Es handelt sich um Piperidinderivate an die ein Propiophenon geknüpft ist. Das Propiophenon besitzt in para-Stellung des Phenylrings noch jeweils einen Substituenten.
Abbildung 1: Strukturformeln von Tolperison (oben), Eperison (Mitte) und Silperison (unten).
Die Silicium enthaltende Verbindung Silperison (Abbildung 1 unten) wurde bei der Suche nach Tolperison-Analoga mit längerer Wirkdauer, besserer Bioverfügbarkeit und geringeren Nebenwirkungen entwickelt. Klinische Studien der Phase I wurden mit Dosen von bis zu 150 mg pro Tag durchgeführt. Dabei wurden keine nachteiligen Nebenwirkungen beobachtet und die erreichten Plasmaspiegel wurden für effektiv erachtet. Allerdings wurden chronische Toxizitäten in Tierversuchen festgestellt. Daher wurde die Entwicklung des Medikaments abgebrochen.
Literatur:
- S. Farkas: "Silperisone: A Centrally Acting Muscle Relaxant" CNS Drug Reviews 12 (2006) 218–235.
- Katja A. Strohfeldt: Essentials of Inorganic Chemistry - For Students of Pharmacy, Pharmaceutical Sciences and Medicinal Chemistry, Wiley 2015.
1 Kommentar:
Interessante Infos zu Muskelrelaxantien. Vielen Dank!
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