Fachkräftemangel
Der Begriff "Fachkräftemangel" taucht immer wieder in den Nachrichten und in Zeitungsmeldungen auf. Mit diesem Begriff wird ein Mangel an Ingenieuren, Ärzten und anderen hoch qualifizierten Mitarbeitern in der deutschen Wirtschaft beschrieben. Eine Dokumentation auf 3SAT widmete sich diesem Thema. Darin wird gezeigt, dass dieser Mangel gezielt von bestimmten Interessengruppen herbeigeredet wird. Zu diesen Interessengruppen gehören laut dieser Sendung der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) und das Institut der deutschen Wirtschaft Köln. Zur Zeit sieht es wohl so aus, dass auf eine offene Ingenieurstelle in Deutschland drei Bewerber kommen. Der VDI nimmt jedoch an, dass nicht alle offenen Stellen gemeldet werden. Deshalb wird die Anzahl der offenen Stellen mit einem willkürlichen Faktor multipliziert (5 oder 7) und Ruck Zuck kommt der VDI auf eine "Ingenieurlücke" von 87000 Personen, die auf dem Arbeitsmarkt fehlen würden! Als Folge dieser Überlegungen drängt der VDI auf eine stärkere Förderung der Ausbildung von Ingenieuren und auf eine Öffnung des Arbeitsmarktes für ausländische Fachkräfte. Inzwischen ist es in Deutschland erlaubt, hochqualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland zu einem Mindestlohn von 32.500 Euro im Jahr anzuwerben.
Die Macher der Dokumentation vermuten, dass durch diesen künstlich herbei geredeten Fachkräftemangel vor allem Fachkräfte zu Dumpingpreisen für die deutsche Wirtschaft beschafft werden sollen.
Die Dokumentation widmet sich noch anderen Problemfeldern, so z.B. der Anwerbung ausländischer Facharbeiter und Ärzte ("Brain Drain"). Dabei könnte man doch einfach mehr Ärzte ausbilden. Bewerber für ein Medizinstudium gibt es jedenfalls genug.
Am besten die Dokumentation selbst ansehen:
- Die Sendung findet man auch in der Mediathek von 3SAT
- In ähnliche Richtung geht die Sendung: Fachkräftemangel - Eine Fata Morgana der "Denkfabrik" IW Köln
- "Streit über die Ingenieurlücke" auf FAZ.net vom 15.03.12
- "Was wurde aus dem Fachkräftemangel?" auf Spiegel.de vom 13.04.15
- Schließlich hier noch zwei Originalquellen: "Ingenieurlücke in Deutschland - Ausmaß, Wertschöpfungsverluste und Strategien" vom April 2008 und "Der Arbeitsmarkt für Ingenieure im Februar 2012" Berichte vom VDI Verein Deutscher Ingenieure und dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln
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